Schweizer rennen kleinen Optikern die Bude ein
Seit Ausbruch des Coronavirus liegt Homeoffice hoch im Trend. Die grossen Profiteure: kleinere Optikergeschäfte. Sie machen aktuell gutes Geld.
Das Wichtigste in Kürze
- Kleinere Optiker-Läden machen aktuell ihr grosses Geschäft.
- Grund dafür ist unter anderem das vermehrte Arbeiten von zu Hause aus.
Die Corona-Pandemie hat den Detailhandel stark getroffen. Filialen in der ganzen Schweiz waren für Wochen geschlossen. Ökonomen rechnen deshalb für das aktuelle Jahr mit einem deutlichen Umsatzrückgang im Non-Food-Bereich.
Doch es gibt Grund zur Hoffnung. Denn: Seit Wiedereröffnung der Läden zieht die Konsumfreude an. Schweizerinnen und Schweizer konsumieren mittlerweile mehr als vor dem Ausbruch der Pandemie.
Die grossen Profiteure: kleinere Optikergeschäfte. «Mai, Juni und Juli waren besser als alle vorherigen Monate», sagt Thomas Käch von Himmelrichoptik in Luzern. Auch die Brillerei aus dem Kanton Bern hat ihren Umsatz gesteigert.
Homeoffice strapaziert Sehanforderungen
Doch woher kommt der plötzliche Run auf Brillen? Hat die Schweiz während des Lockdowns etwa an Sehvermögen verloren? So ungefähr, erklärt Basil Brandenberg von der Brillerei: «Die Sehanforderungen am PC spielen eine wesentliche Rolle, da Homeoffice ein grosses Thema war – und noch immer ist.» Auch würden viele auf einmal grossen Wert auf lokale Geschäfte legen.
Damit nicht genug. Wie in vielen anderen Branchen auch kam es bei der Nachfrage von Brillen zu einer Verschiebung. «Online eine Brille zu kaufen macht keinen Spass», erklärt Käch von Himmelrichoptik. Die Kunden hätten deshalb gewartet, bis die Geschäfte wieder geöffnet hatten.
Nebst normalen Brillen seien aktuell vor allem Sonnenbrillen und Ferngläser gefragt, so Brandenberg. «Kontaktlinsen konnten wir auch während dem Lockdown ausliefern.» Daher sei die Nachfrage in diesem Bereich stabil.
Interessant: Bei grösseren Optiker-Ketten bleibt der Überflieger noch aus. «Seit dem Ende des Lockdowns hat sich der Umsatz gänzlich normalisiert», erklärt Tobias Plöger von Fielmann. Damit liege der Umsatz wieder auf Vor-Corona-Niveau, nicht aber darüber.