Schweizer Technologie: Fachkräftemangel in der Schweiz

Marcel Winter
Marcel Winter

Bern,

Trotz Schweizer Technologie besteht seit Jahren ein Mangel an Fachkräften in der Schweiz. Es wird erwartet, dass dieses Defizit in Zukunft noch grösser wird.

Schweizer Technologie Fachkräftemangel
Der Fachkräftemangel nimmt auch in der Schweizer Technologie seit einigen Jahren rasant zu. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Fachkräfte fehlen in den Bereichen Technik, Ingenieurswesen und Informatik.
  • Auch Personal im Gesundheitswesen wird dringend gesucht.

Seit Jahren fehlt es in der Schweiz an Fachkräften – und der Mangel wird in den kommenden Jahren noch zunehmen. Dies ergab eine Studie der Dynasjobs AG, die sich mit den Entwicklungen des Arbeitsmarktes in den kommenden Jahren beschäftigte.

Schweizer Technologie
Auch in der Schweizer Technologie, Technik und IT fehlt es an Fachkräften. - Pexels

So blieben Anfang 2022 lediglich 85'000 Stellen in der Schweiz unbesetzt. Bis Ende 2023 soll diese Zahl auf 200'000 Stellen steigen. Bis 2025 wird dann mit 365'000 unbesetzten Arbeitsplätzen gerechnet, die über 15 Branchen und 200 Berufe betrifft.

Die Gründe des Fachkräftemangels in der Schweiz

Die Gründe für die fehlenden Fachkräfte sind vielfältig. So sind die Schweizer Technologie und Naturwissenschaften zwar weltweit führend, doch es fehlt an jungen Nachwuchskräften.

Das MINT-Studium (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) wird trotz hoher Löhne als zu anspruchsvoll empfunden. Entsprechend viele Fachkräfte fehlen in den Bereichen Informatik, Technik und Ingenieurwesen. Weiterhin fehlt Personal im Gesundheitswesen von Ärzten und Pharmazeuten bis zu Pflegekräften.

Schweizer Technologie
Informatiker werden händeringend gesucht. - Pexels

Ein weiterer Grund ist der Rückgang der Einwanderung aus den Nachbarländern. Gerade aus Deutschland zogen aufgrund der besseren Bezahlung viele Jahre lang qualifizierte Arbeitskräfte in die Schweiz.

Seit bei den nördlichen Nachbarn ebenfalls Fachkräfte händeringend gesucht werden, können diese entsprechend höhere Löhne fordern. Auch aus anderen Ländern wie Italien, Spanien und Portugal kamen weniger Arbeitssuchende in die Schweiz. Der Grund: Die einheimischen Arbeitschancen hatten sich verbessert.

Der letzte Grund ist wie in vielen europäischen Ländern die Überalterung der Gesellschaft. Immer mehr ältere Arbeitnehmer scheiden aus dem Berufsleben aus und können nicht durch Nachwuchskräfte ersetzt werden.

Die Folgen des Fachkräftemangels

Die Folgen des Fachkräftemangels in der Schweiz sind gravierend und schon jetzt spürbar. Immer häufiger kommt es zu gestörten Lieferketten und damit zu Produktengpässen. Begehrte Güter werden dann entsprechend teurer. Dies betrifft neben Lebensmitteln und Alltagsgegenständen unter anderem auch Medikamente.

Pharma und Chemie
Auch im Bereich Pharma und Chemie droht der Fachkräftemangel. - Pexels

Die Schweizer Technologie wird durch den Fachkräftemangel ebenfalls ausgebremst und büsst an Innovationsfähigkeit und Produktivität ein. Die digitale Transformation gerät ins Stocken. Im Bereich Chemie und Pharma droht die Abwanderung der Firmen ins Ausland, wo sich eher Arbeitskräfte finden lassen.

Der branchenübergreifende Fachkräftemangel könnte in der Schweiz zu einem kumulierten Wirtschaftsverlust von 60 Milliarden Franken bis 2025 führen. Natürlich nur dann, wenn die Studie recht behält.

Schweizer Technologie: So lässt sich gegensteuern

Im technologischen Bereich ruhen die Hoffnungen auf der Digitalisierung und Automatisierung. Hier können viele Aufgaben in der nahen Zukunft auch von Robotern und künstlicher Intelligenz erledigt werden.

Gesundheitswesen
Im Gesundheitswesen soll ein effektiver Fortschritt im Arbeitsmarkt helfen, den Fachkräfteschwund zu mindern. - Pexels

Vor allem im Gesundheitswesen und bei KMU soll die digitale Transformation vorangetrieben werden. Wenn die Mitarbeiter effizienter arbeiten, sparen sie viel Zeit, in der sie weitere Aufgaben erledigen können.

Zu den weiteren Vorschlägen gehört die verstärkte Investition in die Erwachsenenbildung. So lassen sich viele derzeit brachliegende Talente nutzen. Ausserdem soll es älteren Mitarbeitern schmackhaft gemacht werden, die Pensionierung zu verschieben und noch einige Jahre im Berufsleben zu bleiben.

Eine weitere Hoffnung liegt auf der Integration von Menschen mit Behinderungen. Sie profitieren von neuer Schweizer Technologie. Diese kann ihnen eine Teilhabe am Berufsleben erleichtern. Ebenso wie die zunehmende Aufgeschlossenheit der Gesellschaft.

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Kommentare

User #3927 (nicht angemeldet)

Rechtschreibfehler: Dynajobs wäre korrekt statt Dynasjobs

User #4195 (nicht angemeldet)

Wer im Beruf und auf dem Arbeitsmarkt für seine Wunschdestination bangt und kämpft, ist stillschweigend bereit, wirklich arbeiten zu wollen. Also Essen, welches sehr fein schmeckt, ist automatisch gesund.

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