Schweizer Technologie: Hip-Kick hilft bei neuronaler Erkrankung

Swiss Engineering
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Zürich,

Die Biomechanik (BME) des Institutes für Mechanische Systeme der ZHAW forscht im Bereich der Schweizer Technologie und entwickelt Ansätze für Rehabilitation.

Schweizer Technologie
Schweizer Technologie: Mit kontrollierten Hüftbewegungen kann spielerisch ein Ball durch ein Labyrinth geführt werden - Patrick Bischof/FG DDA

Das Wichtigste in Kürze

  • Schlaganfall, MS und Parkinson belasten Gesundheitssystem und Betroffene weltweit.
  • Hip-Kick verbessert Rehabilitation bei neuronaler Erkrankung durch spielerisches Training.
  • Es ist eine Innovation für ein effektives Rumpftraining nach einem Schlaganfall.

Spezifische neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Multiple Sklerose oder Parkinson sind eine schwere Belastung für das Gesundheitssystem und die Betroffenen. Jedes Jahr erleiden weltweit etwa 16 Millionen Menschen zum ersten Mal einen Schlaganfall. Davon bleiben fünf Millionen in ihrer Funktionsfähigkeit eingeschränkt.

Die Verbesserung der Funktionalität nach einem Schlaganfall braucht Zeit und erfordert viele Wiederholungen bei den Übungen. So ist oft eine intensive Therapie notwendig. Dabei ist die Rumpfkontrolle ein Schlüsselfaktor für einen Rehabilitationserfolg in den ersten Jahren nach dem Schlaganfall.

Das Rehabilitationstraining sollte früh nach dem Schlaganfall beginnen, idealerweise mit Rumpfübungen im Sitzen. Einerseits ist die Rumpfkontrolle für das Stehen und Gehen unerlässlich, andererseits kann so das Training im Sitzen bereits früher beginnen.

Schweizer Technologie: Rehabilitation mit Hilfe von T-Chair und Holoreach

Genau in diesem Bereich forscht die BME des Institutes für Mechanische Systeme der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW). Ihr Ziel ist es, die Funktionalität und Teilhabe von Millionen von Betroffenen weltweit zu verbessern.

Ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Rehabilitation in den ersten Jahren nach einem Schlaganfall ist die Kontrolle des Rumpfes. Um diesen Bereich gezielt zu trainieren, hat das BME-Team einen robotergestützten Therapiestuhl (T-Chair) und ein Augmented Reality Trainingssystem (Holoreach) entwickelt. Diese ermöglichen es den Patienten, Griff- und Rumpfkontrollübungen eigenständig durchzuführen.

Studien haben gezeigt, dass direktes Feedback für die Patienten einen Mehrwert für die Regeneration bietet. Es wurde ein signifikanter Effekt in Bezug auf die klinischen Ergebnisse durch die Durchführung des Rumpftrainings nachgewiesen.

Schweizer Technologie: Hip-Kick – spielerisches Training aus der Hüfte heraus

An der diesjährigen Nacht der Technik in Winterthur präsentierte das Team Daniel Baumgartner am 7. Juli das Hip-Kick Demo-Objekt. Dabei wurde die Umsetzung von Rumpfstabilitätsübungen in spielerischer Form durch eine mechanische und sensorische Wirkungskette visualisiert und technisch umgesetzt.

Auf einem speziell entwickelten 3D-Sitz kann mit kontrollierten Hüftbewegungen spielerisch ein Ball durch ein Labyrinth geführt werden. Das Ziel ist die Steigerung der Rumpfstabilität.

Schweizer Technologie
Co-Präsidentin von der Fachgruppe Design & Development Tanja Rühling probiert das Hip-Kick-Demonstrationsobjekt, eine Schweizer Technologie, aus. - Patrick Bischof/FG DDA

Die Schlüsseltechnologie des 3D-Sitz ist ein dynamischer Mechanismus, bestehend aus zwei senkrecht zueinander angeordneten Kurvenbahnen. Dies ermöglicht eine reibungsarme und natürliche Bewegung der Hüfte und des Rumpfes. Sozusagen in natürlichen Bewegungsmustern.

Schweizer Technologie: Klinische Studie zeigt signifikanten Effekt

In einer Studie wurde die Wirbelsäule und deren Bewegungsfreiheit beim Gehen analysiert und in eben diese Mechanik übertragen. Der 3D-Sitz ist über eine Steuerung und Sensoren mit dem Labyrinth verbunden, das auf derselben Mechanik basiert.

Durch geschickte Hüftbewegungen kann der Ball durch das Labyrinth geführt werden. Auf diese Weise wird spielerisch die Kontrolle der Wirbelsäule und der Hüfte verbessert und gestärkt.

Das langfristige Ziel dieser Schweizer Technologie ist es, Rehabilitationseinheiten kosteneffizienter, eigenständiger sowie ergebnisorientierter zu gestalten. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet das Team der ZHAW eng mit einem innovativen Stuhl Start-Up Rotavis zusammen.

Die Fachgruppe Design & Development war an der Demonstration in der Nacht der Technik in Winterthur dabei. «Mit diesen innovativen Ansätzen und Technologien trägt das Forschungsteam des BME massgeblich dazu bei, dass betroffene Menschen ihre Funktionalität wiedererlangen können.» Das sagt Patrick Bischof von der Fachgruppe Design & Development Swiss Engineering.

Kommentare

User #4332 (nicht angemeldet)

Schwermetalle ausleiten soll angeblich auch helfen.

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