Schweizer trinken so wenig Milch wie noch nie
Der Konsum von klassischer Kuhmilch ist stark rückläufig – und das schon seit Jahren. Aktuell wird in der Schweiz so wenig Milch konsumiert wie noch nie .
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizerinnen und Schweizer konsumieren immer weniger Kuhmilch.
- Im Gegenzug werden pflanzliche Alternativen immer beliebter.
Die Corona-Krise hat unsere Essgewohnheiten stark verändert. Nebst Regionalität und Saisonalität erlebte insbesondere die klassische Kuhmilch ihr grosses Revival. So konnte 2020 erstmals seit zehn Jahren wieder eine Konsumzunahme verzeichnet werden.
Doch von Dauer war der Aufschwung nicht – im Gegenteil. Noch im zweiten Corona-Jahr setzte der Abwärtstrend der letzten Jahre wieder ein. So stark, dass innert Jahresfrist ein Rückgang von 7,4 Prozent verzeichnet wurde. Und heute befindet sich der Konsum von Kuhmilch auf einem neuen Tiefstand.
Milchalternativen boomen
Was hinter dieser Entwicklung steckt, konnte das Bundesamt für Landwirtschaft auf Anfrage von Nau.ch nicht beantworten. Dafür aber Lena Obrist vom Schweizer Bauernverband.
Sie führt den Rückgang vor allem auf die veränderten Ess- und Kochgewohnheiten der heutigen Bevölkerung zurück. Dazu gehöre auch die zunehmende Beliebtheit von Milchmischgetränken oder veganen Alternativen.
Das können auch hiesige Detailhändler bestätigen. «Die Nachfrage nach pflanzenbasierten Milchalternativen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen», sagt Melanie Grüter, Mediensprecherin bei Coop. Gemäss einer Umfrage würden sogar 27 Prozent der befragten Personen mehrmals pro Monat vegane Ersatzprodukte konsumieren.
Gleich verhält es sich bei der Migros. «Grundsätzlich lässt sich sagen, dass der Konsum von Trinkmilch in den letzten Jahren pro Kopf eher rückläufig war.» Das sagt Mediensprecherin Cristina Maurer. Im Gegenzug aber sei dafür ein relativ starkes Wachstum bei pflanzenbasierter Milch erkennbar.