Schweizer zahlen happige Preise für Mobilfunk Daten

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

Im internationalen Vergleich sind Mobilfunk-Daten in der Schweiz sehr teuer. Telekom-Experte Ralf Beyeler kritisiert die Untersuchung.

Wer beim Essen ständig aufs Smartphone guckt, läuft Gefahr erheblich an Gewicht zuzulegen. (Symbolbild) - Getty

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Schnitt kostet in der Schweiz ein Gigabyte Datenvolumen umgerechnet über 20 Franken.
  • In Deutschland kostet ein Gigabyte nur knapp 7 Dollar.
  • Ein Telekom-Experte kritisiert die Methode der Studie.

Die Schweiz ist eine Hochpreis-Insel, heisst es immer wieder. Eine neue Studie des britischen Vergleichsportals Cable bestätigt die Vorurteile einmal mehr.

Laut den Autoren kostet ein Gigabyte Mobilfunk-Daten in der Schweiz im Schnitt umgerechnet 20,22 Dollar. Indien ist Preisbrecher. Dort zahlen Kunden für ein Gigabyte im Schnitt nur 26 Cents.

Von 230 untersuchten Ländern kommt die Schweiz auf den auf Rang 212. Noch teurer sind etwa Griechenland und mehrere Südafrikanische Länder. Schlusslicht ist Zimbabwe. Dort kostet das Gigabyte über 75 Dollar.

Smartphone Nutzerin
Nutzerin mit einem Smartphone. - dpa/AFP/Archiv

Die Schweiz ist deutlich teurer als ihre Nachbarländern. In Deutschland kostet das Gigabyte im Schnitt umgerechnet 6,96 Dollar, in Frankreich 3 Dollar und in Österreich nur 1,88 Dollar.

Doch Telekom-Experte Ralf Beyeler von Moneyland kritisiert die Untersuchung der Briten. «In der Studie sind aus der Schweiz nur zwölf Angebote berücksichtigt worden. Und es ist unklar, welche das sind.»

Ralf Beyeler
Ralf Beyeler, Experte bei Moneyland, sieht in den sinkenden Netflix-Nutzerzahlen keine Bedenken. (Archivbild) - Nau.ch

Dazu kommt, dass die Autoren für Flatrate-Angebote eine einfache Formel gerechnet haben. Sie verrechneten den Datenverbrauch des Durschnittsnutzers mit dem Preis für das Abo, sofern es beim Anbieter nur Flatrate-Angebote gibt. Es dürften also viele Abos berücksichtigt worden sein, die wenig Datenvolumen für einen vergleichsweise hohen Preis beinhalten.

Das verzerrt das Bild, da hierzulande viele Flatrate-Abos verfügbar sind. Dem wird die Rechnung nicht gerecht, findet Beyeler. Seine Schlussfolgerung: Länder ohne Flatrate, aber mit viel Mobilfunk-Daten im Abo schneiden bei der Studie besser ab.

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