Schweizerische Nationalbank wohl mit Verlust von rund 30 Milliarden
Auch die Schweizerische Nationalbank spürt die Coronakrise. So soll sie laut UBS-Berechnungen im Startquartal rund 30 Milliarden Franken Verlust gemacht haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut UBS hat die SNB im ersten Quartal rund 30 Milliarden Franken Verlust gemacht.
- Gemäss den Berechnungen ist auch die Nationalbank stark von der Coronakrise betroffen.
Das Ergebnis der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im ersten Quartal 2020 dürfte stark vom Coronavirus-Effekt geprägt sein. Die Ökonomen der Grossbank UBS schätzen für die Periode von Januar bis März ein Minus von rund 30 Milliarden Franken.
Die Coronakrise habe zu einem Kurssturz an den Aktienmärkten und zu einer Aufwertung des Frankens auf breiter Basis geführt. Beides habe dem Ergebnis der SNB geschadet, heisst es in einer Mitteilung der Bank vom Dienstag.
Zahlen werden am Donnerstag veröffentlicht
Tiefere Zinsen und ein stärkerer Goldpreis wiederum hätten einen noch höheren Verlust verhindert. Die Zahlen der SNB werden am kommenden Donnerstag (23. April) frühmorgens veröffentlicht.
Gemäss den Berechnungen der Bank dürfte die Schweizerische Nationalbank bei einem Aktiendepot einen Wertverlust von rund 35 Milliarden eingefahren haben. Dieses war Ende Dezember noch fast 160 Milliarden Franken wert. Das Fremdwährungsportfolio dürfte zudem wegen des stärkeren Frankens rund 20 Milliarden verloren haben.
Profitieren konnte die SNB hingegen wohl vom Zinsrückgang. Die UBS-Ökonomen schätzen, dass die Anleihen im SNB-Portfolio um etwas mehr als 15 Milliarden Franken zugelegt haben. Der Verlust im ersten Quartal dürfte ausserdem von einem stärkeren Goldkurs eingegrenzt worden sein. Auch Zinszahlungen auf den Anleihen und Dividendenzahlungen auf den Aktien sowie Einnahmen aus Negativzinsen könnten dazu beigetragen haben.
Schweizerische Nationalbank 2019 mit hohem Gewinn
Das Ergebnis ist bekanntlich vor allem eine Folge der SNB-Geldpolitik. Die Schweizerische Nationalbank hat neben der Einführung der Negativzinsen vor allem ihre Devisenreserven in den vergangenen Jahren stark erhöht. Damit wurden Anleihen und Aktien in verschiedenen Währungen gekauft. Dies, um den Franken zu schwächen, beziehungsweise nicht zu stark werden zu lassen.
Letztes Jahr hat sie damit – in einem freundlichen Börsenumfeld allerdings – einen Gewinn von 49 Milliarden Franken erzielt.