Shitstorm gegen PKZ wegen Käfig-Pelz
Das Wichtigste in Kürze
- PKZ steht in der Kritik, weil das Modehaus Produkte mit Echtpelz verkauft.
- Laut PKZ machen Pelz-Produkte nur einen sehr geringen Teil des Sortiments aus.
Wer in der Schweiz Echtpelz verkauft, muss die Herkunft klar deklarieren. Neben Ort auch die Art der Herstellung. Und die sorgt im Moment bei PKZ-Kunden für rote Köpfe. «Käfighaltung mit Gitterböden», steht sauber deklariert auf dem Etikett.
Das stört eine Kundin. Sie hat das Etikett fotografiert und auf Facebook veröffentlicht. Sie sei frustriert, schreibt sie dazu. «Ich werde meine Kundenkarte dem PKZ zurückschicken und dieses Geschäft nie mehr betreten! Erst wenn wir alle konsequent solche Modehäuser meiden, findet ein Umdenken statt.»
Damit stösst die Kundin auf offene Ohren. Der Facebook-Beitrag wurde bereits über 1200 Mal geteilt, über 1000 Nutzer haben darauf reagiert. Viele sind über den Käfig-Pelz im PKZ verärgert.
Tiere übermästet
Schweizer Tierschützer fordern seit Jahren ein Importverbot für Pelz. Bisher ohne Erfolg. Auch im Parlament ist es kein Thema. Letztes Jahr wurde die Motion «Importverbot für tierquälerisch erzeugte Produkte» von SP-Nationalrat Matthias Aebischer deutlich abgelehnt.
Die Produktion ist umstritten. Immer wieder tauchen Aufnahmen von Pelzfarmen auf, die aufschrecken. Übermästete Tiere, eingesperrt in engen Käfigen. Jährlich sterben 110 Millionen Tiere für die Pelzproduktion.
Bei PKZ machen Pelzprodukte nur einen sehr geringen Teil des Sortiments aus, erklärt Sprecherin Katja Grauwiler. Zudem werde die bereits grosse Produktpalette mit Kunstpelz konsequent weiter ausgebaut. «Konkret bietet PKZ nur noch wenige Jacken-, Mäntel- und Accessoires-Marken mit Echtpelz-Besatz an.»
Bei allen anderen Bereichen verzichte man komplett auf Produkte mit Echtpelz. «Uns ist bewusst, dass mit den bereits erfolgten Massnahmen das Ziel, dass PKZ ganz auf Echtpelz verzichtet, nicht erfüllt wird. Wir hoffen jedoch auf Verständnis, dass Menschen verschiedene Meinungen teilen.»