Siemens-Gesundheitssparte übernimmt US-Entwickler von Robotern für Gefäss-OPs
Siemens expandiert mit seiner Gesundheitssparte und will das US-Unternehmen Corindus übernehmen, das Roboter für minimalinvasive Operationen entwickelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Healthineers zahlt eine Milliarde Euro für Corindus.
Siemens Healthineers habe mit Corindus Vascular Robotics eine Übernahmevereinbarung unterzeichnet, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Siemens lässt sich die Übernahme demnach eine Milliarde Euro kosten und hofft darauf, das Geschäft vorbehaltlich der Zustimmung von Aktionären und Behörden noch in diesem Jahr abzuschliessen.
Corindus entwickelt robotergestützte Systeme für Eingriffe an den Gefässen. Damit können Ärzte etwa Führungskatheter und Stent-Implantate «präzise steuern», wie Siemens erklärte. Die Mediziner können dabei die Prozedur über ein separates Kontrollmodul steuern und sind damit «weniger Strahlung ausgesetzt».
Die Übernahme von Corindus habe das Ziel, die Herausforderungen im Klinikalltag zu vereinfachen, fuhr Siemens fort. So könnten mit den Robotersystemen etwa Behandlungszeiten reduziert und die Präzision während der Behandlung erhöht werden. Das bringe letztlich bessere klinische Ergebnisse - Augen und Hände des Arztes würden durch das Zusammenspiel verbessert.
Corindus selbst sprach von einer «einzigartigen Gelegenheit», das eigene Geschäft auf die nächste Stufe zu heben und die Patientenversorgung zu verbessern. Das US-Unternehmen hat seinen Sitz im US-Bundesstaat Massachusetts und beschäftigt rund 100 Mitarbeiter.
Siemens hatte seine Gesundheitssparte Healthineers im vergangenen Jahr an die Börse gebracht. Es war einer der grössten Börsengänge in Deutschland der vergangenen 20 Jahre. Die Siemens-Tochter ist Weltmarktführerin im Bereich von Röntgengeräten, Magnetresonanz- und Computertomographie. Ausserdem bietet Healthineers Systeme für Laborauswertungen und moderne Chirurgieverfahren mit minimalen Operationswunden an.