Skyguide mit historischem Verlust von 164 Millionen Franken
Die Schweizer Flugsicherung Skyguide hat während der Corona-Pandemie einen historischen Verlust in der Höhe von 164 Millionen Franken erlitten.
Das Wichtigste in Kürze
- Skyguide hat während der Corona-Krise einen Verlust von 164 Millionen Franken erlitten.
- Der Luftverkehr lag im vergangenen Jahr rund 60 Prozent tiefer als 2019.
- Der Betriebsaufwand der Flugsicherung blieb während der Pandemie jedoch unverändert.
Die Corona-Pandemie hat die Schweizer Flugsicherung Skyguide hart getroffen. Zeitweise ging das Verkehrsvolumen um bis zu 95 Prozent zurück. Das Geschäftsergebnis weist einen historischen Verlust von 164 Millionen Franken aus.
Der Luftverkehr reduzierte sich im durch Skyguide kontrollierten Luftraum im vergangenen Jahr um 60 Prozent gegenüber 2019. Dies teilte Skyguide am Freitag mit.
Betriebsaufwand trotz Krise gleich
Skyguide finanziere sich üblicherweise zu 80 Prozent aus den Einnahmen von Überflug- und Landegebühren. Entsprechend sei der Ertrag um 36 Prozent auf 280 Millionen Franken zurückgegangen. Im Vorjahr erwirtschaftete die Flugsicherung noch 438,7 Millionen Franken.
Der Betriebsaufwand blieb mit 439,4 Millionen Franken praktisch gleich. Das Nettoergebnis beträgt -164,2 Millionen Franken (Vorjahr: -4,0 Millionen Franken).
Luftwaffe nicht von Pandemie betroffen
Der Einbruch des Luftverkehrs im von Skyguide bewirtschafteten Luftraum war in den Monaten April und Mai besonders markant. In diesem Zeitraum verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang von 93 Prozent beziehungsweise 91 Prozent.
Die Pandemie hatte hingegen praktisch keine Auswirkungen auf die Flüge der Schweizer Luftwaffe und die militärische Flugsicherung von Skyguide. Die Luftwaffe führte ihre Trainingsflüge und Luftpolizei-Einsätze auch während der Pandemie ohne Unterbruch durch. Die militärischen Flugbewegungen nahmen im Jahr 2020 lediglich um 2,9 Prozent auf 91'803 ab (Vorjahr: 94'519).
Skyguide erhält 400 Millionen Franken Bundeshilfe
Skyguide überwacht den Schweizer Luftraum im zivilen sowie militärischen Bereich und befindet sich im Eigentum des Bundes. Seit dem ersten Januar ist neu der Luftpolizeidienst 24 Stunden am Tag in Bereitschaft.
Der Flugsicherung erhält für das laufende und das nächste Jahr insgesamt bis zu 400 Millionen Franken Bundeshilfe. Diese Hilfe sei an Sparpläne sowie die Erhöhung des Rentenalters der Flugverkehrsleitenden geknüpft, hiess es weiter.