SMI dreht nach SNB-Entscheid ins Plus – Franken deutlich schwächer

Der Entscheid der SNB, den Leitzins auf 0,5 Prozent anzuheben, beeinflusst die Schweizer Börse. Der SMI notiert kurz vor zehn Uhr wieder im Plus.

Das Wichtigste in Kürze

Der Zinsentscheid der SNB wirkt sich deutlich auf die Börse aus.
Der SMI ist nach einem Tiefststand am Morgen wieder im Plus.
Der Franken büsst jedoch gegenüber dem Euro und dem Dollar an Wert ein.

An den Finanzmärkten hierzulande wirkt sich der Zinsentscheid der SNB in einer ersten Reaktion deutlich aus. Die Aktien bauen die frühen Verluste zuerst deutlich ab und drehen dann ins Plus. Währenddessen büsst der Franken sowohl gegenüber dem Euro als auch dem Dollar markant an Wert ein.

So ist der Euro von einem neuen Allzeittief am Morgen bei 0,9465 über die Marke von 96 Rappen geklettert. Das entspricht einem Sprung von rund anderthalb Rappen.

Der US-Dollar ist gleichzeitig auf deutlich über 97 Rappen gestiegen. Laut der ZKB dürften für die Abwertung des Frankens enttäuschte Erwartungen verantwortlich sein. Im Vorfeld der geldpolitischen Lagebeurteilung hätten manche ein noch forscheres Vorgehen der SNB erwartet.

Währungshüter drehen Leitzins ins Plus

Die SNB hat den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Damit wurde die seit beinahe acht Jahren währende Zeit der negativen Zinsen beendet. Mit dem Schritt wollen die Währungshüter dem erneut gestiegenen Inflationsdruck entgegenwirken. Gleichzeitig soll ein Übergreifen der Teuerung auf bisher weniger betroffene Waren und Dienstleistungen erschwert werden.

Für die VP Bank ist die Beendigung der Negativzinspolitik ein «historischer Moment». Die Wortwahl im Pressetext sei zudem ungewöhnlich. Denn entgegen der sonst üblichen Zurückhaltung der SNB mit Prognosen, schliesse sie diesmal weitere Zinserhöhungen explizit nicht aus.

SNB schliesst weitere Interventionen nicht aus

Da der starke Franken der SNB derzeit bei der Inflationsbekämpfung helfe, lasse sie zudem weiterhin Kommentare zur Franken-Bewertung weg. Sie schliesse weitere Interventionen am Devisenmarkt aber nicht aus.

Der SMI notiert um 09.55 Uhr 0,26 Prozent höher bei 10'456,18 Punkten. Andere europäische Börsenplätze wie Frankfurt, London oder Paris verharren weiterhin im negativen Terrain.

Der Euro kostet aktuell 0,9613, nachdem er im frühen Geschäft noch ein Allzeittief von 0,9465 markiert hatte. Ein Sprung um anderthalb Rappen in die Höhe ist doch sehr ungewöhnlich. Der US-Dollar klettert gleichzeitig auf 0,9770 Fr., am Morgen wurde er noch zu 0,9622 gehandelt.