SMI-Firmen erhöhen Frauenanteil in Verwaltungsräten
Börsenkotierte Schweizer Firmen erhöhen ihren Frauenanteil. Im europäischen Vergleich liegt die Schweiz aber weiterhin auf dem hintersten Rang.
Das Wichtigste in Kürze
- Die börsenkotierten Schweizer Firmen erhöhen ihren Frauenanteil im Verwaltungsrat.
- Dennoch liegt die Schweiz im europäischen Vergleich auf dem letzten Platz.
Der Frauen-Anteil in den Verwaltungsräten der grössten börsenkotierten Schweizer Firmen ist gestiegen. Im europäischen Vergleich liegt die Schweiz aber weiterhin auf dem hintersten Rang.
Vorbild Zurich Versicherung
In den Verwaltungsräten der 20 im Swiss Market Index (SMI) vertretenen Unternehmen sind mehr Frauen vertreten als je zuvor, wie das Personalberatungsunternehmen Russell Reynolds am Montag mitteilte. Die Frauenquote in den Gremien lag per Anfang 2021 bei 29,7 Prozent und damit 2,8 Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor.
Zudem verzeichnen laut der Auswertung erstmals elf der insgesamt 20 SMI-Firmen eine Frauenquote von mehr als 30 Prozent. Damit erreichen diese Unternehmen den gesetzlichen Geschlechterrichtwert, der seit dem ersten Januar 2021 gilt.
Als Vorbild benennt Russell Reynolds die Zurich Versicherung. In deren Verwaltungsrat seien die Frauen mit einem Anteil von 55 Prozent erstmals in der Mehrheit. Eher trüb sei das Bild hingegen bei den SMI-Unternehmen Sika und Swiss Life mit einem Frauenanteil von jeweils unter 20 Prozent.
Niedriger Frauenanteil in Geschäftsleitung
Den Entwicklungen zum Trotz: Die börsenkotierten Konzerne hierzulande würden zwar langsam den Anschluss an das europäische Umfeld finden, nach wie vor sei die Schweiz aber zusammen mit Spanien das Schlusslicht in Europa bei der Frauenquote. Den Spitzenplatz belegt gemäss der Auswertung Frankreich mit einem Frauenanteil von 45 Prozent in den Verwaltungsräten der grössten börsenkotierten Unternehmen, gefolgt von Norwegen (41%) und Italien (39%).
Noch schlechter stünden die Schweizer Firmen beim Frauenanteil von Geschäftsleitungsmitglieder da. Die Quote lag laut der Personalberatungsfirma zum 1.1.2021 bei den SMI-Firmen bei 13 Prozent und damit deutlich unter dem gesetzlichen Geschlechterrichtwert von 20 Prozent.
Für den Verwaltungsrat sind Unternehmen in der Schweiz ab dem Jahr 2026 respektive ab 2031 für die Geschäftsleitung verpflichtet, im Vergütungsbericht Gründe anzugeben, warum die Richtwerte nicht eingehalten wurden und Massnahmen zur Verbesserung darzulegen.