So erklärt Manor die Schliessung der Filiale an der Bahnhofstrasse

Oliver Borner
Oliver Borner

Zürich,

Manor muss seine Prestige-Filiale an der Bahnhofstrasse in Zürich schliessen. Ein Kaufangebot wurde von Vermieterin Swiss Life abgelehnt.

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Jérôme Gilg, CEO Manor, über die Schliessung der Manor-Filiale an der Bahnhofstrasse in Zürich. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Ende Januar 2020 wird die Manor-Filiale an der Bahnhofstrasse in Zürich geschlossen.
  • Manor wollte das Haus von Vermieterin Swiss Life abkaufen.

Klar war es schon lange, dass Manor den Standort an der Bahnhofstrasse in Zürich schliessen muss. Jetzt hat die Warenhaus-Kette den Termin bekannt gegeben: Ende Januar wird die Prestige-Filiale geschlossen – nach 35 Jahren.

Seit Jahren waren Manor und Vermieterin Swiss Life im Streit. Grund: Der Lebensversicherer forderte eine deutlich höhere Miete. Statt 6 Millionen Franken jährlich sollte das Warenhaus 19 Millionen zahlen.

Kein Interesse von Swiss Life

«Wir haben Swiss Life ein Kaufangebot gemacht», erklärte Manor-Chef Jérôme Gilg heute vor den Medien. Stolze 535 Millionen Franken wollte das Warenhaus für die Prestige-Filiale auf den Tisch legen. Doch: «Swiss Life hatte kein Interesse an uns.»

Von der Schliessung betroffen sind 480 Mitarbeiter. 290 sind bei Manor angestellt, der 190 bei eingemieteten Firmen. Um den Abbau abzufedern, hat Manor für seine umliegenden Filialen einen Einstellungsstopp verhängt.

Die Schliessung wird für Manor auch finanzielle Folgen mit sich bringen. «Wir rechnen mit einem Verlust im hohen, zweistelligen Millionenbereich», sagt Jérôme Gilg gegenüber Nau.

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Jérôme Gilg, CEO Manor, über die Schliessung der Manor-Filiale an der Bahnhofstrasse in Zürich. - Nau

Unia mit klarer Forderung

Die Gewerkschaft Unia verlangt, dass Manor eine Lösung für die Weiterbeschäftigung der Mitarbeiter findet. In einer Medienmitteilung schreibt die Gewerkschaft: «Die Situation an der Bahnhofstrasse ist nicht neu; die Warenhauskette hätte genug Zeit gehabt, um Alternativen für das Personal zu finden.»

Swiss Life lässt die Kritik nicht auf sich sitzen. In einer Medienmitteilung schreibt der Lebensversicherer, dass man den Entscheid der Warenhaus-Kette zur Kenntnis nehme. Und: «Leider hat es das Management von Manor unterlassen, rechtzeitig einen alternativen Standort zu finden, obwohl seit 2011 bekannt ist, dass der Mietvertrag ausläuft.»

Swiss Life will Immobile nicht verkaufen

Weiter erklärt der Konzern, weshalb ein Verkauf kein Thema war. Man wolle die Immobilie als Kapitaleinlage behalten. Denn: «Das Immobilienportfolio von Swiss Life ist für die Erzielung von regelmässigen Mieterträgen – speziell in einem Tiefzinsumfeld – von grosser strategischer Bedeutung.»

Auch war dem Lebensversicherer das Kaufangebot von Manor zu tief. «Berechnungen von Swiss Life ergaben einen wesentlich höheren Wert für diese hochwertige Liegenschaft an der Zürcher Bahnhofstrasse als den von Manor angebotenen Kaufpreis.»

Und zum Schluss spricht der Versicherungskonzern Klartext: «Es ist nicht die Aufgabe von Swiss Life, einen Konzern mit dem Geld unserer Versicherten zu subventionieren, indem wir auf eine marktübliche Miete verzichten.»

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