Migros

So haben sich Migros und Coop 2019 geschlagen

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

Im Detailhandel läuft es nicht rund. Die Umsatzahlen von Migros und Coop zeigen, wo die Probleme liegen.

Coop Migros Coronavirus
Coop und Migros wollen mit verschärften Hygiene- und Schutzkonzepten die Lebensmittelversorgung der Schweiz sicherstellen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Coop wächst mit den Supermärkten, während Migros hier schrumpft.
  • Beide Konzern haben 2019 im Onlinehandel massiv zugelegt.

Der Detailhandel ist seit Jahren in der Krise. Der Umsatz geht nur in Mini-Schritten aufwärts, wenn überhaupt. Trotzdem schlagen sich die zwei grossen Schweizerhändler ganz unterschiedlich.

Die gute Nachricht: Coop und Migros mussten letztes Jahr kein Umsatzrückgang hinnehmen – obwohl dies manch einer erwartet hatte. Schaut man die Zahlen im Detail an, werden die Problemstellen offengelegt.

Die ganze Coop-Gruppe hat letztes Jahr 30,7 Milliarden Franken umgesetzt, gleichviel wie noch 2018. Migros kommt auf insgesamt 28,7 Milliarden, was einem kleinen Plus von 0,7 Prozent entspricht.

Migros mit weniger Umsatz im Supermarkt

Im Kerngeschäft steht Migros schlechter da. Zwar kommt der Detailhandelsumsatz inklusive Tochterfirmen insgesamt auf ein kleines Plus. In den Supermärkten musste das Zürcher Unternehmen allerdings ein Minus von 1,4 Prozent auf 11,6 Milliarden Franken hinnehmen.

coop Migros
Ein Lebensmittelregal in einem Supermarkt. - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Anders Coop: Hier legten die Supermärkte im Vorjahr zu, kletterten auf 10,5 Milliarden Franken. Gegenüber dem Vorjahr kletterte der Umsatz um 44 Millionen nach oben.

Schönes Wachstum verzeichnen beide Konzerne im Onlinehandel. Die Migros setzte letztes Jahr im Netz 2,3 Milliarden Franken um. Das ist ein stolzes Plus von 9,9 Prozent.

Besonders ins Gewicht fällt Digitec Galaxus. Der grösste Onlineshop der Schweiz knackte 2019 erstmals die 1-Milliarden-Marke.

Online-Supermärkte wachsen weniger schnell

Ähnlich gross das Wachstum bei Coop. Der Onlinehandel wuchs um 238 Millionen auf 2,6 Milliarden Franken. Die Retail-Töchter alleine wuchsen um 16 Prozent auf 914 Millionen Franken. Alleine die Heimelektronik-Händler (Microspot, Nettoshop, Fust und Interdiscount) setzten in Netz über 600 Millionen Franken um.

Weniger stark wachsen beide Firmen mit ihren Online-Supermärkten. LeShop kommt auf 190 Millionen Franken (+2,8 Prozent), Coop@home verbuchte ein Umsatzplus von 5,4 Prozent. Damit liegt das Wachstum deutlich über den stationären Supermärkten.

Migros
Die Migros beerdigt die Marke LeShop. - Keystone

Aufwärts ging es im Grosshandel und der Produktion. Coop verbuchte ein Umsatzplus von 2,6 Prozent auf 14,2 Milliarden Franken. Migros steigerte dem Umsatz in der Produktion um 0,7 Prozent auf 5,9 Milliarden Franken.

Globus erneut mit weniger Umsatz

Während Coop sich mit Details noch zurückhält, liefert Migros bereits heute einige Details zu den Tochterfirmen. Hier verlief das Geschäft ganz unterschiedlich. Das zum Verkauf stehende Warenhaus Globus machte 5,6 Prozent weniger Umsatz als noch 2018.

Auch das Reisegeschäft war rückläufig. Hotelplan musste einen Umsatzrückgang von 5,7 Prozent hinnehmen.

Migrolino Royal Dutch Shell
Migrolino hat 2019 den Umsatz deutlich gesteigert. Nun will die Ladenkette ihre Zusammenarbeit mit Royal Dutch Shell ausbauen. - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Positiv sind die Zahlen von Migrolino. Die Convenience-Kette setzte mit 592 Millionen fast 15 Prozent mehr um als noch im Vorjahr.

Kräftig wächst auch der Gesundheitsbereich. Mit 225 Millionen liegt der Umsatz der Praxen Medbase/Santémed über 50 Prozent höher als im Vorjahr. Positiv ist die Umsatzentwicklung auch bei Exlibris, Denner und Migrol.

Genaue Angaben liefern die beiden Unternehmen in den kommenden zwei Monaten. Mit Spannung erwartet werden die Gewinnzahlen. Coop informiert am Mitte Februar, Migros am Ende März.

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