So hart ist der Kampf der Streaming-Portale

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Streaming-Portale zahlen Milliarden für Eigenproduktionen und exklusive Filmrechte. Verlierer dieses Preiskampfes sind die Nutzer.

The Big Bang Theory
Sehr wertvoll: Die Sitcom The Big Bang Theory. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Für die Rechte an «The Big Bang Theory» zahlt HBO Milliarden.
  • Mit immer mehr Streaming-Anbietern wächst die Anzahl illegaler Downloads wieder.

Wer Filme und Serien streamen will, macht ein Netflix-Abo. Lange war das US-Unternehmen fast ohne Konkurrenz. Doch die Zeiten ändern sich.

Im Moment stockt die Film-Branche massiv auf: Disney will mit Disney+ ein Stück vom Streaming-Kuchen abbekommen. Warner Bros. lanciert mit HBO Max im Frühjahr 2020 einen Netflix-Rivalen. Und bereits im November startet der Apple-Dienst Apple TV+.

Milliarden für alte Sendungen

Um sich die Gunst der Konsumenten zu sichern, buttern die US-Konzerne viel Geld in ihre Dienste. Netflix hat letztes Jahr zwölf Milliarden für Inhalte ausgegeben. Investiert wird nicht nur Eigenproduktionen, sondern auch in ältere TV-Serien.

Friends
Die Hauptdarsteller der Kultserie «Friends» 1998. - Keystone

Letztes Jahr kam raus, dass Netflix für die Rechte an der 90er-Serie «Friends» 100 Millionen Dollar hingeblättert hat. Für diese immense Summe hat der Streaming-Anbieter sich die Ausstrahlungsrechte allerdings nur für ein Jahr gesichert.

Den Vogel schiesst jetzt HBO Max ab. Für die Rechte an der Sitcom «The Big Bang Theory» zahlt der Streaming-Anbieter mehrere Milliarden Dollar. Im Deal mit eingeschlossen sind auch Exklusiv-Rechte für den Kabelsender TBS.

Star Wars
Star-Wars-Figuren bei der Präsentation des Streamingdienstes Disney+. - AFP

Streaming-Platzhirsch Netflix verliert damit wieder eine beliebte Show. Ähnlich erging es bereits bei Disney-Produktionen. Mehr und mehr Inhalte verschwinden, darunter die Filme aus dem Star-Wars-Kosmos. Grund ist die Lancierung von Disney+.

Ein Abo reicht nicht mehr

Vom Kampf der Streaming-Konzerne profitieren die Nutzer wenig. Weil viele Inhalte nur noch exklusiv angeboten werden, müssen mehrere Abos abgeschlossen werden. Oder auf gewisse Serien und Filme verzichtet werden.

Viele Nutzer dürfte das Überangebot der Streaming-Dienste in die Illegalität treiben. Dies zeigt der im Vorjahr publizierte Global Internet Phenomena Report.

Nahm mit dem Aufkommen von Netflix das illegale Herunterladen von Filmen und Serien ab, steigt jetzt wieder die Popularität. Gut möglich, schneiden sich die Streaming-Anbieter mit ihrer Exklusivitätspolitik ins eigene Fleisch.

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