So hart trifft Corona-Krise die Skiregionen in der Schweiz
Diesen Winter dürfte die Tourismus-Branche deutlich weniger Umsatz machen als im Vorjahr. Auch Schweizer Gäste können das Geschäft nicht retten.
Das Wichtigste in Kürze
- Das KOF prognostiziert für diesen Winter 30 Prozent weniger Hotelübernachtungen.
- Schweizer Hotels dürften dieses Jahr ein Umsatzminus von 1,6 Milliarden Franken machen.
Plötzlich waren die sozialen Netzwerke voll mit Fotos von Bergen und Seen: Viele Schweizer haben diesen Sommer in der Heimat Ferien gemacht und die Tourismus-Branche – zumindest in den Bergregionen – vor dem Schlimmsten bewahrt.
Mittlerweile ziehen die Corona-Fallzahlen stark an, die Schweiz wurde von einigen Ländern zum Risikoland erklärt. Das dürfte der Tourismus klar zu spüren bekommen, wie neue Zahlen der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich zeigen.
Die Analysten rechnen zwar, dass auch im Winter Schweizer vermehrt daheim Ferien machen werden. Die Übernachtungen dürften 8 Prozent über dem Vorkrisenniveau liegen. Doch weil ausländische Gäste fehlen – gerade aus den Fernmärkten – dürften unter dem Strich die Logiernächte um 30 Prozent zurückgehen.
Einbruch könnte noch grösser ausfallen
Das ist das aktuelle Szenario. Weitet sich die Pandemie allerdings noch mehr aus als erwartet, dürfte die Branche noch stärker leiden. Die KOF-Ökonomen erwarten dann einen Einbruch von über 50 Prozent.
Obwohl im Sommer einige Bergregionen ein gutes Geschäft gemacht haben, resultiert unter dem Strich für das aktuelle Jahr ein deutliches Minus. Gegenüber dem Vorjahr prognostiziert das KOF für 2020 fast 34 Prozent weniger Logiernächte. Für die alleine Hotellerie resultiert ein Umsatzminus von 1,6 Milliarden Franken. Für die ganze Branche gar ein Minus von 10 Milliarden Franken.
Auch kommendes Jahr dürften noch nicht so viele Gäste aus dem Ausland in der Schweiz Ferien machen wie 2019. Für 2021 erwarten die Ökonomen 80 Prozent, Ende 2022 90 Prozent des Vorkrisenniveaus.