Société Générale mit Milliardenverlust im zweiten Quartal
Die französische Bank Société Générale musste Verluste im zweiten Quartal verzeichnen. Anders als andere Banken konnte diese kein Geld mit Anleihen machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Société Générale fuhr im zweiten Quartal einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro ein.
- Sie konnten kein Geld mit Anleihen machen, wie andere Banken es taten.
Société Générale kommt nicht aus den roten Zahlen. Die Bank war bereits zum Jahresauftakt vor allem wegen der coronabedingt erhöhten Risikovorsorge für Kreditausfälle leicht im Minus. Danach kam zwischen April und Ende Juni noch eine Abschreibung auf das Kapitalmarktgeschäft dazu.
Da zudem die Risikovorsorge noch weiter anzog, fiel im zweiten Quartal ein Verlust von knapp 1,3 Milliarden Euro an. Dies teilte die französische Grossbank am Montag in Paris mit. Vor einem Jahr hatte die Bank noch eine Milliarde Euro verdient.
Aktiengeschäft macht Probleme
Die Erträge gingen im zweiten Quartal um 16 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zurück. Die Société Générale kann die stark gestiegenen Belastungen nicht durch gute Geschäfte an den Kapitalmärkten ausgleichen. Im Gegenteil: Das früher mal so erfolgreiche Geschäft mit Aktien bereitet viele Probleme.
Aus diesem Grund sollen hier die Kosten weiter gesenkt werden und das Risiko eingedämmt werden. Zudem geht die Abschreibung grösstenteils auf das Geschäft zurück. Der Milliardenverlust ist ein Rückschlag für den 57-jährigen Konzernchef Frederic Oudea, der seit 2008 an der Spitze der Bank ist. Damit ist er so lange wie kein anderer Chef einer europäischen Grossbank.
Vergangene Rückschläge
In den vergangenen Jahren hatte er beim Umbau der Bank immer wieder Rückschläge hinnehmen müssen. Deshalb reduzierte er beispielsweise das Geschäft mit Anleihen und das Investmentbanking. Er fokussierte vor allem auf den Handel mit Aktien und Derivaten.
Das erwies sich im ersten Halbjahr als Boomerang. Viele andere Banken konnten in den ersten sechs Monaten vor allem im Geschäft mit Anleihen glänzend verdienten.