Solarenergie und Co – was bedeutet eigentlich «erneuerbare Energie»?
Unter «erneuerbarer Energie» wird Energie aus nachhaltigen Quellen wie Solarenergie, Biomasse, Wasserkraft, Wind und Erdwärme verstanden.
Das Wichtigste in Kürze
- Erneuerbare Energie wird mittlerweile überall gefördert.
- In der Schweiz dominiert vor allem die Wasserkraft.
Der Begriff erneuerbare Energien ist in aller Munde. Die meisten Menschen haben jedoch nur eine vage Vorstellung davon, was er bedeutet. Was also ist mit «erneuerbar» gemeint und welche Energiequellen gehören dazu?
Eine Begriffserklärung
Im Prinzip ist der Begriff «erneuerbare Energie» nicht korrekt, wenn es um aktuell beliebte Energiequellen wie Solar- und Windenergie geht. Er entstand in Abgrenzung zu klassischen fossilen Energiequellen wie Kohle, Erdöl und Erdgas.
Steinkohle entwickelte sich ab dem 16. Jahrhundert zum wichtigsten Energieträger Europas. Dabei handelt es sich um versteinerte Pflanzen, die vor etwa 250 bis 350 Millionen Jahren wuchsen. Diese Zahl macht deutlich, dass Steinkohle nicht einfach nachwächst.
Sind die Vorräte erschöpft, gibt es keine Steinkohle mehr auf der Erde. Das Gleiche gilt für die anderen fossilen Energiequellen. Sie sind also nicht erneuerbar.
Anders sieht es beispielsweise bei Holz aus: Bäume sind innerhalb von zehn bis zwanzig Jahren ausgewachsen. Ein kleiner Wald, in dem immer wieder Bäume nachgepflanzt werden, kann ein Dorf also durchgängig mit Brennholz als Energiequelle versorgen. Es handelt sich also um eine erneuerbare Energie.
Erneuerbare und endlose Energiequellen
Andere Energiequellen stehen dagegen unendlich zur Verfügung: Die Sonne wird immer scheinen und der Wind immer wehen.
Dennoch zählen sie zu den erneuerbaren Energien, mit denen sich die Welt von ihrer Abhängigkeit von fossilen Energiequellen befreien will. Die wichtigsten erneuerbaren Energien wie die Solarenergie im Überblick:
Solarenergie
Dabei wird das Sonnenlicht mithilfe spezieller Kollektoren in Strom umgewandelt. Sie ist aufgrund der leichten Installation die beliebteste Form der erneuerbaren Energien. Solarenergie ist vor allem in der Schweiz und in Deutschland aktuell sehr gefragt.
Windenergie
Der Wind bewegt grosse Windräder, die durch ihre Bewegung Energie erzeugen. Aufgrund der Gefahr für Vögel und Fledermäuse, der Lärmentwicklung und störender Optik ist sie in der Landschaft eher unbeliebt.
Wasserkraft
Wasser wird angestaut und gezielt durch Turbinen oder Wasserräder geleitet, die durch Bewegung elektrische Energie erzeugen. Die Wasserkraft ist aufgrund der starken Eingriffe in die Natur durch Stauseen umstritten. Dazu führt der Klimawandel zu längeren Dürren im Sommer und zu Wassermangel.
Geothermie
Bei der Geothermie wird die erdeigene Wärme aus dem Boden genutzt und mittels Wärmepumpe an die Oberfläche befördert. Aufgrund der hohen Investitionskosten für die Förderung war sie lange Zeit nicht so gefragt. Aufgrund der explodierenden Energiekosten wird Erdwärme jedoch immer beliebter.
Biomasse
Die Verbrennung von Biomasse begann in dem Moment, als die Menschheit das Feuer entdeckte. Neben Bäumen können auch viele andere Pflanzen zur Erzeugung von Energie verbrannt werden.
Allerdings ist die Erzeugung grosser Mengen Biomasse (zum Beispiel der Anbau von Raps für Biokraftstoffe) umstritten. Interessanter ist die Verbrennung von Bioabfällen, die auf diese Art verwertet werden können.
Erneuerbare Energien in der Schweiz
Aufgrund der geografischen Lage der Schweiz dominiert seit Jahrzehnten die Wasserkraft. Sie macht 56,4 Prozent der Schweizer Stromerzeugung aus. Allerdings ist sie doppelt umstritten.
Für den Betrieb der Pumpspeicherkraftwerke wird Strom aus dem Ausland importiert, der aus fossilen Quellen stammt. Der Anteil echter erneuerbarer Energien ist (Stand 2019, Bundesamt für Energie) gering. Solarenergie: 3,03 Prozent, Biogas: 0,52 Prozent, Holz: 0,44 Prozent und Wind: 0,20 Prozent.
Vor allem Solarenergie und Windenergie sollen verstärkt gefördert werden, um die Abhängigkeit von fossiler Energie und Wasserkraft zu reduzieren.