Sonne Wind: Die Schweiz ist bei grünem Strom im Rückstand
Sonnen- und Wind-Energie wird in der Schweiz noch nicht ganz so gross geschrieben wie in anderen europäischen Ländern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz liegt bei Solar- und Windstrom in Europa auf den hintersten Rängen.
- Ohne neue Massnahmen dürften die Klimaziele des Bundes immer illusorischer werden.
Bei den erneuerbaren Energien spielen Sonnen- und Windenergie weltweit eine wichtige Rolle. Kein Wunder also, haben viele europäische Länder schon früh in entsprechende Anlagen investiert – nicht aber die Schweiz. Das zeigt eine aktuelle Rangliste der Schweizerischen Energiestiftung (SES).
Im Vergleich bei der Pro-Kopf-Produktion von Sonnen- und Windenergie landet die Schweiz auf dem vorletzten Platz (siehe Grafik). Nur gerade 4,2 Prozent des Stromverbrauchs werden hierzulande mit den beiden neuen erneuerbaren Technologien erzeugt. In Dänemark sind es über 50 Prozent, in Deutschland 33 Prozent.
«Die Schweiz hat die ganzen Massnahmen zur Förderung der erneuerbaren Energien sehr lange vernachlässigt». So erklärt Felix Nipkow, Leiter Fachbereich erneuerbare Energien. Als Konsequenz müsse nun ein zweites Massnahmenpaket für die Energiestrategie 2050 her. Denn beim aktuellen Tempo könnten die Schweiz Atomkraftwerke erst gegen Ende des Jahrhunderts durch Sonnen- und Windstrom ersetzt werden.
Starke Erhöhung bei der Produktion von Sonnen- und Wind-Energie
Nipkow schlägt deshalb vor: «Bis 2035 müssen wir die Jahresproduktion aus erneuerbaren Energien auf 70 bis 80 Terawattstunden (TWh) erhöhen.» Heute würden bereits rund 36 TWh aus Wasserkraft stammen. Die übrige Energie müssten dann neue erneuerbare liefern.
«Der Ausbau erneuerbarer Energien ist die einfachste aller Klimaschutzmassnahme. Nutzen wir, was wir haben: Sonne, Wind und Wasser – und unsere Köpfe», bilanziert Nipkow.