Stadler Rail: Unwetter bremsen Produktion und Finanzziele aus
Heftige Überschwemmungen in der Schweiz, Spanien und Österreich haben die Produktion von Stadler Rail massiv gestört.

Stadler Rail, der renommierte Schweizer Schienenfahrzeughersteller, sieht sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Innerhalb der letzten fünf Monate wurde das Unternehmen von drei schweren Unwetterkatastrophen heimgesucht, wie «Railway Gazette» berichtet.
In Valencia, wo Stadler ein wichtiges Werk betreibt, führten Überschwemmungen zu erheblichen Störungen. Laut «Railway News» konnten etwa 400 Mitarbeiter aus dem Süden der Stadt das im Norden gelegene Werk nicht erreichen.
Obwohl das Werk selbst unbeschädigt blieb, wurden mehrere Aussenlager in Mitleidenschaft gezogen. Diese Ereignisse haben die Produktion und Lieferketten jedoch massiv beeinträchtigt.
Zulieferer von Stadler Rail schwer getroffen
Besonders gravierend ist die Situation beim Zulieferer Constellium im Wallis. Wie «Cash» berichtet, stand dessen Werk nach Überflutungen durch die Rhone mehrere Monate still.
Constellium liefert Stadler wichtige Aluminium-Wagenkästen, deren Fehlen nun zu Produktionsengpässen führt. Auch in Österreich kam es zu Problemen.

In Dürnrohr wurde ein neuer Doppelstockzug für die ÖBB bei einer Überschwemmung im Inbetriebsetzungszentrum zerstört, wie «Lok-Report» meldet. Die Schäden sind zwar durch Versicherungen gedeckt, verzögern aber dennoch die Auslieferung.
Finanzielle Auswirkungen
Die Unwetter haben erhebliche Auswirkungen auf die Finanzziele von Stadler Rail. Laut «Ecoreporter» musste das Unternehmen seine Prognosen für 2024 zurückziehen und auch die Aussichten für 2025 und 2026 aussetzen.
Die bisher angestrebte EBIT-Marge von über 5 Prozent könnte um bis zu zwei Prozentpunkte niedriger ausfallen. Stadler schätzt, dass zwischen 150.000 und 200.000 Produktionsstunden vom Jahr 2024 auf 2025 verschoben werden müssen.
Dies führt dazu, dass Fahrzeuge nicht wie geplant ausgeliefert werden können, wie «Railway News» berichtet.
Aufholprogramm geplant
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten bleibt Stadler Rail zuversichtlich. Der Konzern plant ein umfassendes Aufholprogramm, ähnlich dem während der COVID-19-Pandemie, um die Verzögerungen aufzuholen.
Laut «Finanztrends» verfügt Stadler über einen Auftragsbestand von 26,8 Milliarden Schweizer Franken, ein Rekordwert für das Unternehmen. Markus Bernsteiner, CEO der Stadler-Gruppe, betont die gute Auftragslage und ist zuversichtlich, den Produktionsrückstand aufzuholen.
Die endgültigen Auswirkungen auf die Geschäftsjahre 2025 und 2026 sind derzeit noch nicht abschätzbar.