Stahlkonzern Liberty Steel nach Greensill-Pleite unter Druck

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Grossbritannien,

Nach der Insolvenz der britischen Greensill Capital gerät deren grösster Kunde, der Stahlunternehmer Sanjeev Gupta, ins Blickfeld. Der Eigentümer des britischen Stahlkonzerns Liberty Steel versuchte am Dienstag die Belegschaft zu beschwichtigen.

Das Stahlgeschäft der deutschen Thyssenkrupp-Gruppe könnte schon bald an den Stahlkonzern Liberty Steel gehen. Die Briten haben ein erstes Angebot vorgelegt.(Archivbild)
Das Stahlgeschäft der deutschen Thyssenkrupp-Gruppe könnte schon bald an den Stahlkonzern Liberty Steel gehen. Die Briten haben ein erstes Angebot vorgelegt.(Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/MARTIN MEISSNER

Das Wichtigste in Kürze

  • «Wir haben ausreichend Mittel für unseren gegenwärtigen Bedarf und versuchen die Lücke bei der Refinanzierung des Unternehmens zu schliessen», sagte Gupta bei einem Treffen mit Gewerkschaften laut einem Insider.

Guptas Familienholding GFG Alliance, zu der Liberty Steel mit rund 3000 Mitarbeitern gehört, stützte sich bisher vor allem auf Greensill und deren Lieferketten-Finanzierung. «Die Suche nach einer alternativen langfristigen Finanzierung macht Fortschritte, braucht aber Zeit», sagte Gupta dem Insider zufolge.

Greensill Capital hatte am Montag Insolvenz angemeldet. Der Finanzier war in Schieflage geraten, nachdem Versicherer die Forderungen zur Lieferketten-Finanzierung nicht mehr absichern wollten. In den Gerichtsdokumenten zur Insolvenz-Anmeldung wird ein düsteres Bild zur Lage von Guptas Holding gezeichnet: «GFG ist in schwere finanzielle Probleme geraten.» Die GFG Alliance beginne mit ihrem Zahlungsverpflichtungen in Verzug zu geraten. Einem Bericht von Bloomberg zufolge verhandelt GFG über einem Zahlungsaufschub, um Notverkäufe zu vermeiden.

GFG erklärte am Dienstag, der Konzern stehe operativ gut da und profitiere davon, dass die Stahlpreise auf dem höchsten Stand seit 13 Jahren lägen. Einige Unternehmensteile, etwa das britische Spezialstahl-Geschäft, stünden aber unter Druck. Gupta erklärte vor den Gewerkschaftern, man beschäftige sich mit den Teilen des Stahlgeschäfts in Grossbritannien, die rote Zahlen schrieben.

Die Gewerkschaften riefen die Regierung auf, sich einzuschalten, um die Zukunft von Liberty Steel zu sichern und die Arbeitsplätze zu erhalten. Der französische Finanz- und Wirtschaftsminister Bruno le Maire versprach den Arbeitern in den französischen Liberty-Werken wie Ascoval Hilfe, die von der Greensill-Pleite betroffen seien.

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