Stimmung bei Tech-KMU bleibt trübe
Schweizer MEM-KMU kämpfen weiterhin mit sinkenden Aufträgen und Umsätzen.
Die Stimmung unter den KMU der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallbaubranche (MEM) verharrt auf einem tiefen Niveau. Eine Trendwende zeichnet sich erst in der zweiten Jahreshälfte ab. Im vierten Quartal 2023 setzte sich der Abwärtstrend bei Aufträgen und Umsätzen bei den MEM-KMU fort, wie der Dachverband Swissmechanic am Mittwoch mitteilte. Jedoch habe sich die Dynamik etwas verlangsamt.
Der Swissmechanic-Geschäftsklimaindex für die KMU-MEM-Betriebe verharrt mit -28 Punkten auf einem tiefen Niveau. Hauptgrund für die schlechte Stimmung sei vor allem das Fehlen von Wachstumstreibern in der Eurozone. Besonders ausgeprägt sei dies in Deutschland.
Auch die chinesische Wirtschaft bleibt der Mitteilung zufolge hinter der Dynamik der Vorjahre zurück. Einzig die robuste US-Konjunktur biete eine gewisse Erleichterung. Als grösste Herausforderung für die Zukunft sähen drei von fünf Mitgliedsunternehmen den Auftragsmangel.
Auftragsschwund trifft Produktionskapazitäten
Dies ist ein Anstieg um 6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorquartal. Bei mehr als einem Viertel der Firmen reiche der aktuelle Auftragsbestand sogar nur noch für maximal einen Monat, heisst es weiter. Folglich verschlechterte sich auch die Auslastung der Produktionskapazitäten weiter. Sie sank im Quartalsvergleich um 3 Prozentpunkte auf 83 Prozent.
Vor einem Jahr lag sie hingegen noch bei fast 90 Prozent. Durch die geringe Auslastung sind auch die Margen unter Druck. Knapp die Hälfte der Firmen verzeichnete hier im Vergleich zum vierten Quartal 2023 einen Rückgang.
Aufgrund der angespannten Lage erwarten daher auch mehr Unternehmen einen Personalabbau als einen Aufbau, heisst es weiter. Zumindest kurzfristig sei keine Besserung in Sicht. Knapp die Hälfte der Firmen erwarte auch im ersten Quartal 2024 einen Rückgang der Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Wechselkurse und Franken-Stärke belasten
Jedes zweite Unternehmen sieht zudem in den Wechselkursen eine grosse Herausforderung, dies sind zehn Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Insbesondere durch den aktuell vergleichsweise starken Franken werden die stark exportorientierten Firmen in der Branche belastet.
Etwas weniger als Herausforderung werden dagegen der Mangel an Arbeitskräften (-4 Prozentpunkte) und auch die Energiepreise (-13 Prozentpunkte) gesehen. Die Angst vor Energieengpässen spielen überhaupt keine Rolle mehr.
Trotz der Herausforderungen bleibe die MEM-Branche «moderat optimistisch», heisst es weiter. Ein Silberstreif am Horizont sei nach wie vor sichtbar, auch wenn er sich vermutlich auf die zweite Jahreshälfte verschieben wird.