Auch der Industriekonzern Sulzer litt unter der Corona-Krise und deren wirtschaftlichen Folgen. Demnach werden Sparmassnahmen eingeleitet.
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Der Industriekonzern Sulzer reagiert mit Entlassungen auf die Corona-Krise. (Archiv) - sda - KEYSTONE/MELANIE DUCHENE

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch Sulzer machte wegen der Corona-Krise Verluste.
  • Der Industriekonzern leitete demnach Sparmassnahmen ein.
  • Diese kosten auch Stellen in der Schweiz.
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Dem Industriekonzern Sulzer ist es im ersten Semester 2020 ähnlich wie anderen Unternehmen ergangen. Einem soliden ersten Quartal folgte ein schwächeres zweites. Entsprechend der Vorankündigung von Ende Juni ging der Gewinn zurück. Die eingeleiteten Sparmassnahmen kosten Stellen in der Schweiz.

Der Bestellungseingang rutschte im ersten Semester im Vergleich zur Vorjahresperiode um 4,8 Prozent auf 1,84 Milliarden Franken ab. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte ergab sich allerdings ein Wachstum aus eigener Kraft von lediglich minus 0,6 Prozent. Dies teilte Sulzer am Freitag mit.

Umsatz fiel im Halbjahresvergleich um 5,5 Prozent

Damit hat sich die Corona-Krise im zweiten Quartal – moderater als erwartet – auch auf die Zahlen von Sulzer ausgewirkt. Entsprechend der Vorhersagen von CEO Greg Poux-Guillaume. Denn in den ersten drei Monaten war dem Konzern noch ein organisches Wachstum der Bestellungen von 3,2 Prozent gelungen. Der Umsatz fiel im Halbjahresvergleich um 5,5 Prozent auf 1,60 Milliarden zurück.

Sulzer hatte bereits bei der Zahlenvorlage zum ersten Quartal im April «eine Kombination von temporären und strukturellen Massnahmen» angekündigt. Damit wollten sie auf die Covid-bedingten Marktveränderungen reagieren. Im Juni wurde zudem über eine Gewinnwarnung bekannt gegeben, dass für die entsprechenden Sparmassnahmen im Energiegeschäft Rückstellungen in der Höhe von rund 60 Millionen Franken gebildet würden. Der Reingewinn werde entsprechend im ersten Halbjahr deutlich zurückgehen werde.

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Blick auf den Standort des Industriekonzerns Sulzer, das Sulzerhochhaus, am Mittwoch, 6. Februar 2019, in Winterthur. - Keystone

Am Vortag war zudem bekannt geworden: Den Sparplänen von Sulzer werden auch 55 Arbeitsplätze an den Standorten Winterthur, Oberwinterthur und Allschwil zum Opfer fallen. «Der durch die Pandemie verursachte globale Konjunktureinbruch und die damit einhergehenden Marktverzerrungen haben dazu geführt, dass wir in zwei Konzerngesellschaften in der Schweiz unsere Kapazitäten anpassen mussten, was zu rund 50 Entlassungen geführt hat», hiess es seitens Sulzer dazu.

Kosten von 80 Millionen Franken fallen an

Für die gesamten Sulzer-Sparmassnahmen fallen nun laut den Angaben vom Freitag Kosten von 80 Millionen Franken an. Dies heisst es in der aktuellen Mitteilung. Davon wurden 53 Millionen im ersten Semester verbucht. Dies soll insgesamt strukturelle Einsparungen bei den Energie-bezogenen Aktivitäten von 70 Millionen bringen. Davon sollen 50 Millionen bis 2021 erreicht werden.

Für das Gesamtjahr 2020 bleibt Sulzer zurückhaltend. Das aktuelle Geschäftsumfeld sei mit einer hohen Unsicherheit behaftet, die durch Covid-19 und seine wirtschaftlichen Auswirkungen verursacht werde, heisst es. Wegen der eingeleiteten Massnahmen sei man aber optimistisch, für eine weiterhin gute Leistung. Sulzer stellt für das Gesamtjahr eine EBITA-Marge im Bereich von 8,5 bis 9 Prozent in Aussicht. Ab 2021 soll das Margenniveau wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie liegen.

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