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Swisscom: Bundesgericht heisst Beschwerde gegen Weko gut

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Bantiger,

Die Wettbewerbskommission hat die Swisscom 2015 wegen einer Kartellrechtsverletzung hart bestraft. Das Bundesgericht sah die Sache nun aber anders.

Swisscom Bundesgericht
Die Kartellwächter hatten der Swisscom eine Busse von 18,4 Millionen Franken aufgebrummt, weil sie die geänderte Bauweise des Glasfasernetzes für wettbewerbswidrig halten. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bundesgericht hat einer Beschwerde der Swisscom gegen die Weko entsprochen.
  • Die Wettbewerbskommission hatte dem Anbieter eine Millionenstrafe auferlegt.
  • Das Gericht sah keinen Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung der Swisscom.

Das Bundesgericht hat eine Beschwerde des Telekommunikationsanbieters Swisscom gegen einen Entscheid der Wettbewerbskommission (Weko) gutgeheissen. Die Weko hatte die Swisscom 2015 wegen einer Kartellrechtsverletzung bei einer Ausschreibung der Post mit über 7 Millionen Franken gebüsst.

Das höchstinstanzliche Gericht hob ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts auf, welches den Weko-Entscheid weitestgehend bestätigt hatte.

Zwar hatte die Swisscom beim Zuschlag für ein Netzwerk der Post eine marktbeherrschende Stellung, heisst es im Bundesgerichtsurteil. Sie erzwang aber weder gegenüber der Konkurrentin Sunrise noch gegenüber der Post unangemessene Preise. Bei der Preisfestsetzung für Vorleistungsprodukte, auf welche Sunrise angewiesen war, verhielt sich Swisscom gemäss dem Bundesgericht korrekt. Zudem sei nicht erwiesen, dass die Preise unangemessen oder krass überhöht waren.

Bundesgericht: Keine exzessiv überhöhte Gewinnmarge der Swisscom

Bei der Post war der Zuschlagspreis das Resultat von Verhandlungen und damit nicht einseitig von der Swisscom festgelegt. Abgesehen davon fehlte dem Bundesgericht dabei das Element der Unangemessenheit. Der Zuschlagspreis und die Gewinnmarge der Swisscom seien nicht als exzessiv überhöht zu erachten. Schliesslich liege auch kein missbräuchliches Verhalten von Swisscom im Sinn einer Kosten-Preis-Schere gegenüber Sunrise vor.

Die Post hatte 2008 Errichtung und Betrieb eines «Wide Area Network» für ihre rund 2300 Standorte ausgeschrieben. Swisscom erhielt den Zuschlag. Die unterlegene Sunrise reichte bei der Weko Anzeige ein. Die Weko kam zum Schluss, dass die Swisscom wegen Missbrauchs ihrer marktbeherrschenden Stellung gegen das Kartellgesetz verstossen habe.

Konkret lastete die Weko Swisscom das Erzwingen unangemessener Preise gegenüber Sunrise und der Post sowie eine Kosten-Preis-Schere gegenüber Sunrise an. Die Weko verhängte dafür eine Busse von 7,9 Millionen Franken. Das Bundesverwaltungsgericht wies die dagegen erhobene Beschwerde der Swisscom in den wesentlichen Punkten ab. Es reduzierte die Busse aber auf 7,5 Millionen Franken.

Mit der Kosten-Preis-Schere beschneiden marktbeherrschende Unternehmen die Gewinnmargen der Konkurrenz in einem nachgelagerten Markt, in welchem die Konkurrenz tätig ist.

Kommentare

User #4677 (nicht angemeldet)

Der Staatsbetrieb bekämpft alle anderen Staatsorgane bis zum bitteren Ende, denn er will das Monopol unbedingt halten. Als Nichtkunde hofft man einfach, dass das Ganze nicht irgendwann in unkontrollierte Gewalt ausartet.

User #2377 (nicht angemeldet)

Die WEKO ist ein unnötiges Gebilde und frisst nur Steuergeld. Für ein solcher Entscheid braucht es 9 Jahre???? Wie viele hängige Verfahren hat die WEKO noch?

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