Swisscom-Chef sieht keinen Grund für Huawei-Verkaufsstopp

Swisscom-Chef Urs Schaeppi meint, man müsse die Lage beobachten. Sollte Google seine Dienste und Updates einstellen, müsse man auch handeln.

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Swisscom-Chef Urs Schaeppi sieht momentan keinen Grund, den Verkauf von Huawei-Smartphones zu stoppen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Für Swisscom-Chef gibt es keinen Grund, den Verkauf von Huawei-Smartphones zu stoppen.
  • Die Sanktionen der USA gegen den Telekonzern Huawei spielen keine Rolle.
  • Sollte Google seine Dienste für Huawei-Handys einstellen, müsse auch Swisscom nachdenken.

Swisscom-Chef Urs Schaeppi sieht momentan keinen Grund, den Verkauf von Huawei-Smartphones zu stoppen. Dies trotz Sanktionen der USA gegen den chinesischen Telekomkonzern Huawei.

Huawei OS
Nach den Sanktionen der USA gegen den chinesischen Telekomkonzern Huawei, wurde die Entwicklung des hauseigenen Betriebssystems angekurbelt. - Keystone

Aber die Swisscom müsse die Lage beobachten. Sollte Google seine Dienste und Updates für Huawei-Handys einstellen, müsse auch die Swisscom über einen Verkaufsstopp nachdenken. «Wir werden immer im Sinne des Kunden entscheiden», sagte Schaeppi.

International verzichten vorerst etwa der britische Mobilfunker EE, die japanische Ymobile oder der japanische Internethändler Rakuten darauf. Sie bringen die neuen 5G-fähigen Huawei-Handys vorerst nicht auf den Markt.

Der grosse Ansturm auf solche 5G-fähigen Handys dürfte in der Schweiz ohnehin erst noch kommen. «Heute interessieren sich natürlich erst die sogenannten Early Adopters für 5G», sagte Schaeppi. Jetzt brauche es rasch eine gute Abdeckung der Netze, dann werde die Nachfrage steigen.

Ausbau des 5G-Netz in der Schweiz gebremst

Der Ausbau der 5G-Netze wird allerdings hierzulande von den Moratorien mancher Kantone zum Bau von neuen Antennen gebremst. «Das ist schlecht», sagte Schaeppi. Die Swisscom habe sich zum Ziel gesetzt, mit 5G bis Ende Jahr 90 Prozent der Schweiz abzudecken.

Mit 5G würden bestehende Technologien abgelöst. Zudem baue die Swisscom wie bisher jährlich rund 300 Antennen neu oder um. Mittelfristig komme es ohne weitere Antennen zu einem Datenstau.

Swisscom setzt auf Aufklärung

Dennoch hält Schaeppi daran fest, auf Aufklärung statt Klagen zu setzen. Denn eigentlich ist der Schutz der Bevölkerung vor nicht ionisierender Strahlung Sache des Bundes, und nicht der Kantone. Aus den Gesprächen hat Schaeppi bisher auch gute Rückmeldungen.

«Viele der Vertreter sagen: Wir wollen eigentlich 5G. Denn auch die Wirtschaft will es.» Dass die Industrie 5G wolle, zeigten auch viele Gespräche am SEF. «Denn die neue Mobilfunktechnologie wird die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und der Schweiz steigern.»

Mit 5G können allerdings auch die Konkurrenten der Swisscom besser in ländliche Regionen vordringen. Dies aus dem Grund, weil sie dort damit auch ohne Glasfasernetze schnelles Internet anbieten können. «An gewissen Orten werden die Kunden dank 5G eine Alternative bekommen», sagte Schaeppi.

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