Swisscom: Daten von Kunden auf MyCloud gelöscht
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Speicherdienst MyCloud von Swisscom kam es zu einem peinlichen Zwischenfall.
- Das Unternehmen hat aus Versehen Daten von «einigen Hundert Kunden» gelöscht.
- Statt öffentlich zu informieren, benachrichtigte die Swisscom nur die betroffenen Kunden.
Mit dem Speicherdienst MyCloud will die Swisscom seit drei Jahren Diensten wie Dropbox oder Google Drive Konkurrenz machen. Das scheint ganz gut zu funktionieren: Inzwischen vertrauen über 400'000 Schweizerinnen und Schweizer ihre Privatbilder, Videos und Dateien der Swisscom an.
In den letzten Tagen mussten mehrere hundert Swisscom-Kunden jedoch feststellen, dass dies wahrscheinlich keine so gute Idee war. Auf Anfrage des «Tages-Anzeigers» bestätigt der Konzern, Cloud-Daten kürzlich aus Versehen gelöscht zu haben – und zwar unwiderruflich.
Swisscom: Der Vorfall ist selbstverschuldet
Der Fauxpas sei komplett selbstverschuldet, so das Unternehmen. Der Vorfall werde ausserordentlich bedauert. «Es handelt sich um einen Fehler, der bei der internen Entwicklung einer Software-Komponente entstanden ist.»
Wie viele Kunden genau betroffen sind, will der Konzern nicht bekannt geben. Die Rede ist von «einigen Hundert MyCloud-Nutzern». Auch zu der Anzahl gelöschter Daten äussert sich das Unternehmen nicht. Im Schnitt seien pro Kunde 5 Prozent Daten von der Löschung betroffen gewesen.
Die Löschung geschah bereits vor zwei Wochen, offiziell kommentiert wurde sie bisher nicht. Erst jetzt, auf Anfrage der Tamedia-Zeitungen. Betroffene Swisscom Kunden wurden zuvor telefonisch benachrichtigt, sie erhielten eine finanzielle Entschädigung. Das Unternehmen sagt, man habe mit allen Nutzern eine «einvernehmliche Lösung» gefunden.