Syndicom äussert sich zum Basler Mediensterben
Diverse Basler Medien haben finanzielle Probleme. Syndicom-Vizepräsidentin Stephanie Vonarburg macht im Interview einen Rück- und Ausblick zum Mediensterben.
Das Wichtigste in Kürze
- In Basel kämpfen diverse Medien mit Finanzierungs-Problemen.
- Stephanie Vonarburg von Syndicom macht sich Sorgen um die Journalisten und Leserschaft.
Die Basler Medienlandschaft wird zurzeit durchgerüttelt. Die Newsplattform barfi.ch musste den Betrieb im August einstellen. Nun baut die Basler Zeitung nach der Übernahme durch Tamedia sechzehn Vollzeitstellen beim Verlag und in der Produktion ab. Auch die Basler Tageswoche hat mit der Finanzierung zu kämpfen und steht kurz vor dem Aus.
Mediensterben nicht nur in Basel
Stephanie Vonarburg, Vizepräsidentin der Gewerkschaft Syndicom erklärt, dass es nicht nur ein Basler Phänomen sei und lässt das Jahr Revue passieren. Zuerst habe Tamedia mit den Zentralredaktionen in Zürich und Lausanne viele Stellen zusammengestrichen. Auch die SDA habe im Januar einen grossen Stellenabbau durchgezogen. Im Juli habe Tamedia in der Westschweiz Le Matin eingestellt, was auch zu einer Massenentlassung geführt hat.
Die nächste Hiobsbotschaft folgte Anfangs August: Tamedia kündigte einen Abbau bei Editorial Services in Zürich an. Nur drei Monate später dann die schlechte Nachricht, dass es zum Stellenabbau bei der Basler Zeitung kommt.
Sorgen um Journalisten und Leserschaft
Vonarburg zeigt sich über die Entwicklung besorgt. Es reihe sich in eine Serie von schlechten Nachrichten im Medienbereich ein. Die Medienunternehmen würden das Angebot reduzieren und Stellen abbauen. Die Syndicom-Vizepräsidentin ist aber schon seit Jahren mit dem Thema konfrontiert und weiss: «Viele Medienschaffende verlassen den Beruf und gehen in verwandte Bereiche, wie PR und Kommunikation.»
Als Gewerkschafterin macht sich Vonarburg aber nicht nur um die Journalisten Sorgen, sondern auch um die Leserschaft: «Es ist aber auch so, dass es für das Publikum, die Leserschaft, und für die Meinungsbildung in der Öffentlichkeit enorm problematisch ist, wenn so viel journalistisches Know-how verloren geht.»