Tessiner Hoteliers besorgt über wachsendes Angebot auf Plattformen
Tessiner Hotellerie leidet unter Gotthard-Basistunnel Schliessung und dem Boom von Online-Plattformen wie Airbnb.
Die bereits unter der Schliessung des Gotthard-Basistunnel leidende Tessiner Hotellerie kämpft auch mit Online-Plattformen. Airbnb, Booking.com oder Expedia boomen und machen den Hotelliers das Leben schwer.
In den letzten sechs Monaten ist die Zahl der bei den kantonalen Behörden registrierten touristisch genutzten Häuser, Wohnungen und Zimmer um mehr als ein Viertel von 3271 auf 4140 angestiegen, bei insgesamt etwas mehr als 12'000 Betten. «Die Konkurrenz mit diesem Marktsegment kann uns nur beunruhigen», sagte Sonja Frey, Präsidentin der lokalen Sektion von Hotelleriesuisse, am Freitag im «Corriere del Ticino» (CdT).
Sie räumte ein, dass es sich um eine «andere Kundschaft handelt, die nicht strikt auf die Hotellerie ausgerichtet ist». Ferner beklagte sie eine gewisse Ungleichbehandlung zum Nachteil der Branchenprofis, die «eine sehr lange Liste von Regeln» einhalten müssten, insbesondere in Bezug auf Hygiene und Arbeitsrecht. Da die Betten in diesem Segment mittlerweile ein Viertel des gesamten touristischen Angebots ausmachten, führe dies auch zu Auswirkungen auf die Immobilienpreise.
Kampf gegen ungleiche Regeln
Ausserdem wies sie auf wachsende Schwierigkeiten der Einwohnerinnen und Einwohner hin, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Seit Jahresbeginn gingen die Übernachtungen im Südkanton bei den Hotels um 4 Prozent zurück.
Dies habe jedoch weniger mit dem Aufschwung der Online-Plattformen zu tun als mit einem Basiseffekt. «Die Corona-Jahre bis einschliesslich 2022 waren aussergewöhnlich», sagte Frey. Sie wies darauf hin, dass die Übernachtungen im Tessin im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 um 7,4 Prozent gestiegen sind.