Thuner Munitionsfirma SwissP Defence baut Stellen ab
Der Thuner Munitionshersteller SwissP Defence entliess 17 Personen aus wirtschaftlichen Gründen, da strikte Exportvorschriften den Inlandumsatz belasten.

Der Thuner Munitionshersteller SwissP Defence hat «aus wirtschaftlichen Gründen» 17 Personen entlassen. Die strikten Exportvorschriften für Rüstungsgüter würden es erschweren, den niedrigen Umsatz im Inlandgeschäft zu kompensieren.
Dazu geführt hätten die «herausfordernden Rahmenbedingungen, die durch das Schweizerische Kriegsmaterialgesetz entstehen», teilte Personalchef Michael Ruh auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Der «Blick» hatte zuerst über den Stellenabbau berichtet.
Um die langfristige Stabilität und Zukunft des Standorts Thun sicherzustellen, habe das Unternehmen nun «eine Reihe von Massnahmen» beschlossen. Was damit genau gemeint ist, liess Ruh offen.
Beretta übernimmt SwissP Defence von Ruag Ammotec
SwissP Defence gehörte der Schweizer Munitionsherstellerin Ruag Ammotec, ehe der italienische Waffen- und Fernglashersteller Beretta die Sparte im Jahr 2022 übernahm. Beretta verpflichtete sich beim Kauf, den Standort Thun fünf Jahre lang zu erhalten.
Bereits im Oktober teilte das Unternehmen mit, dass die Wirtschaftlichkeit des Standorts Thun aufgrund von rückläufigen Bestellungen nicht gewährleistet sei. In einer Stellungnahme hiess es damals, dass die «zunehmend restriktive Handhabung von Exportgenehmigungen» des Bundes die Geschäftsaktivitäten von SwissP Defence beeinträchtige.
Seither hat der Bundesrat eine Botschaft an die Räte verabschiedet, wonach er sich bei der Ausfuhrpolitik für Kriegsmaterial mehr Handlungsspielraum wünscht. Davon könnte er laut Botschaft zum Beispiel Gebrauch machen, wenn ein wichtiges Exportland in einen bewaffneten Konflikt verwickelt wird.
Über diese umstrittene Änderung wird das Parlament entscheiden. Heute verbietet es das Gesetz, in Länder zu exportieren, die in interne oder internationale Konflikte verwickelt sind.