Tomaten verursachen jährlich 1000 Tonnen Plastikmüll

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

Allein die Verpackungen von Tomaten sorgen in der Schweiz für 1000 Tonnen Plastikmüll. Dabei steht Coop besser da als Migros.

Tomaten in einer Plastikbox verpackt.
Tomaten in einer Plastikbox verpackt. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • In Plastik verpackte Tomaten verursachen in der Schweiz 1000 Tonnen Plastikmüll pro Jahr.
  • Laut Greenpeace sorgt die Migros bei Tomaten für mehr Plastikmüll als Coop.

Wie viel Plastikmüll Schweizer Detailhändler produzieren, wollen sie nicht sagen. Klar ist aber: Convenience-Food wird immer beliebter, selbst bei Bio-Kunden. Ob Fertiggereichte, geschnittene Salate oder Tomaten: Alles wird in Plastik verpackt. 

Greenpeace wollte es genau wissen und hat nachgerechnet. Resultat: Allein für die Verpackung von Tomaten fallen in der Schweiz jährlich 1000 Tonnen Plastikmüll an. Dabei gibt es grosse Unterschiede nach Händler.

Im Schnitt wiegt eine Tomaten-Verpackung 22 Gramm. Coop schneidet mit 12 Gramm Plastik pro Kilo Tomaten am besten ab. Auch, weil Coop Tomaten in Kartonschalen legt. Migros schafft es auf den dritten Platz. Hier fallen pro Kilo Tomaten 25 Gramm Plastik an. Mehr als doppelt so viel wie bei dem Rivalen aus Basel. 

So schneiden die unterschiedlichen Detailhändler im Tomaten-Index ab.
So schneiden die unterschiedlichen Detailhändler im Tomaten-Index ab. - zvg

Plastik-Eimer statt Karton

Als «unsinnigste Verpackung» bezeichnen die Umweltschützer einen löchrigen Plastik-Eimer der Migros. 85 Gramm pro Kilo Tomaten ist dieser schwer. Greenpeace-Mann Marco Pfister kritisiert: «Von einem Grossverteiler, der sich die ‹ökologische Optimierung› von Verpackungen auf die Fahne geschrieben hat, würde man anderes erwarten.»

Greenpeace erklärt, dass die Erhebung zwar kein exaktes Bild über den Verpackungs-Fussabdruck der Detailhändler abliefere. «Aber er legt das riesige Potenzial für Einsparungen offen. Zudem zeigt er auf, wer sich noch am meisten anstrengen muss, um das von kleineren Läden und Märkten schon erreichte Ideal von null Verpackung zu erreichen», sagt Pfister.

Gegen die Kritik wehrt sich die Migros auf Twitter: «Leider nicht berücksichtigt wird, dass wir bei vielen Plastik-Schalen Recycling-PET einsetzen. Vorteil: In der Herstellung wird sehr viel neues Material eingespart und bestehendes Material wiederverwendet. Das Gewicht ist nicht das einzige entscheidende Umweltbilanz-Kriterium.»

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