Die TX Group hat sich 2021 vom grossen Rückschlag im ersten Pandemiejahr erholt und ist organisch wieder gewachsen. Dank einem grossen positiven Sondereffekt schreibt das Zürcher Medienhaus einen sehr hohen Gewinn.
Das Medienhaus TX Group strukturiert die zentralen Dienste um. Damit verbunden ist ein Abbau von rund 40 Stellen.(Archivbild)
Das Medienhaus TX Group strukturiert die zentralen Dienste um. Damit verbunden ist ein Abbau von rund 40 Stellen.(Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Die vor allem für ihre Medienmarken wie «Tages-Anzeiger» oder «20 Minuten» bekannte TX Group weist für 2021 einen Gewinn von 832,7 Millionen Franken aus.

Neben der operativen Erholung trug dazu massgeblich ein Buchgewinn von 778,5 Millionen Franken im Zusammenhang mit der Einbringung der Onlineplattformen Ricardo, tutti.ch, Homegate sowie Car For You in das neu geformte Gemeinschaftsunternehmen SMG bei. Zum Vergleich: 2020 hatte die TX Group einen Jahresverlust von 94,6 Millionen Franken geschrieben. Neben der schwachen Konjunktur war das Ergebnis damals zusätzlich durch eine grosse Goodwill-Wertberichtigung bei den Bezahlmedien belastet worden.

Über das gute Ergebnis dürfen sich auch die Aktionärinnen und Aktionäre freuen. Sie erhalten nach dem Verzicht im Vorjahr wieder eine reguläre Dividende von 3,20 Franken. Dazu kommt, wie bereits früher angekündigt, eine Sonderausschüttung von 4,20 Franken. Mit dieser profitieren die Besitzer der Gruppe von der SMG-Transaktion, welche der TX Group einen Verkaufserlös von insgesamt 270 Millionen Franken einbrachte. Diese Sonderdividende soll auch noch in den kommenden beiden Jahren im selben Umfang fliessen.

Doch nicht nur Sondereffekte trieben den Gewinn nach oben. Auch das operative Geschäft lief 2021 wieder deutlich besser. Das vom TX-Management in den Vordergrund gestellte Betriebsergebnis vor Effekten aus Unternehmenszusammenschlüssen verbesserte sich um 53,5 Prozent auf 127,9 Millionen Franken. Die Marge erreichte 13,4 Prozent nach 8,9 Prozent im Jahr davor.

Anders als 2020 ist die Gruppe auch wieder gewachsen. Der ausgewiesene Umsatz stieg um 2,3 Prozent auf 957,4 Millionen Franken. Organisch, also unter Ausklammerung der im Verlauf von 2021 abgegebenen Einheiten, betrug die Zunahme gar 6 Prozent.

«»Mit einem organischen Umsatzwachstum von 6 Prozent können wir zufrieden auf das Geschäftsjahr 2021 zurückblicken«, wird Verleger und Verwaltungsratspräsident Pietro Supino zitiert.

Das stärkste Umsatzwachstum verzeichneten die Werbevermarkterin Goldbach (Betriebsertrag +13,3%) und der Bereich 20 Minuten mit den Pendlermedien. Hier resultierte nach dem markanten Rückgang im Vorjahr 2021 wieder ein Ertragsplus von 12,7 Prozent. Aber auch die im Geschäftsfeld TX Markets zusammengefassten Marktplätze und Plattformen (+2,3%) legten zu.

Anders sieht es bei Tamedia aus, wo ein Umsatzminus von 2,4 Prozent zu Buche steht. Die Bezahlmedien kämpfen weiter mit dem strukturellen Wandel der Medienbranche. Der Umsatzrückgang sei indes durch Kosteneinsparungen überkompensiert worden, was zu einem steigenden Betriebsergebnis geführt habe. Dank der Erholung des operativen Geschäftes werde Tamedia die 2021 bezogene «Corona-Nothilfe» an den Bund zurückzahlen, schreibt die Gruppe weiter. Dies belaste das Geschäftsjahr 2022 mit 3,1 Millionen.

Mit Blick nach vorne gibt sich das Management wie gewohnt wenig konkret und verzichtet auf einen Ausblick.

Die Gruppe kündigte ausserdem an, dass sie ab dem Geschäftsjahr 2022 einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen wird.

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