Überleben der Biotechfirma Obseva ist ungewiss
Das Biotechunternehmen Obseva ringt ums Überleben. Die Firma mit Sitz in Genf muss sich neu strukturieren – und entlässt massenweise Mitarbeiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Biotechunternehmen Obseva erhielt von der US-Zulassungsbehörde ein Antwortschreiben.
- Nun ist die Aktie eingebrochen – die Firma nimmt eine Restrukturierung vor.
- Es werden zudem massenweise Mitarbeiter entlassen.
Das Genfer Biotechunternehmen Obseva ringt ums Überleben. Ein Antwortschreiben der US-Zulassungsbehörde FDA auf den Zulassungsantrag für einen Hoffnungsträger zwingt das Unternehmen zu tiefgreifenden Einschnitten. An der Börse brechen die Aktien um bis zu 80 Prozent ein.
Für ein Biotechunternehmen sind diese Art von Antwortschreiben durch Zulassungsbehörden der schlimmstmögliche Unfall – ein GAU. Denn wie auch bei Obseva der Fall, verfügen sie meist über einen einzelnen Forschungskandidaten, an dessen erfolgreicher Zukunft mehr oder weniger das Überleben des Unternehmens hängt.
Bei Obseva ist dies das Mittel Linzagolix zur Behandlung von Uterusmyomen, einem Tumor in der Gebärmutter. Nachdem das Genfer Unternehmen bei der US-Gesundheitsbehörde einen Zulassungsantrag gestellt hat, hat die Behörde Obseva nun über Mängel im Zulassungsantrag informiert. Ursprünglich hatte die Behörde eine Zulassungsentscheidung für Mitte September in Aussicht gestellt.
Massenentlassungen bei Obseva
Obseva reagiert nun mit einer tiefgreifenden Restrukturierung. Zudem werde eine Nachlassstundung beantragt und massenweise Mitarbeiter entlassen, teilte Obseva am Mittwoch mit.
Eine Nachlassstundung würde dem Unternehmen einen vorübergehenden Schutz vor Zwangsvollstreckungs- und Konkursverfahren in der Schweiz bieten. Gleichzeitig könnte Obseva Restrukturierungsmassnahmen unter der Aufsicht eines oder mehrerer gerichtlich bestellter Verwalter durchführen.