Die Ökonomen der Grossbank UBS bestätigen ihre Prognosen für das Schweizer Wirtschaftswachstum in den Jahren 2023 und 2024.
Die Wirtschaft in der Schweiz soll 2023 und 2024 nach Einschätzung der UBS-Ökonomen nur unterdurchschnittlich wachsen. Bei der Inflation gibt es hingegen positive Signale. (Symbolbild)
Die Wirtschaft in der Schweiz soll 2023 und 2024 nach Einschätzung der UBS-Ökonomen nur unterdurchschnittlich wachsen. Bei der Inflation gibt es hingegen positive Signale. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Die UBS erwartet ein schwaches Wachstum für die Schweizer Wirtschaft bis 2024.
  • Die Inflationsrisiken bleiben bestehen, Mietzinserhöhungen werden als Grund genannt.
  • Die SNB plant eine Zinserhöhung im September, eine Senkung wäre erst 2024 wieder möglich.
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Die Inflationsprognose in den Jahren 2023 und 2024 senken sie zwar leicht. Die Ökonomen der Grossbank UBS betonen aber, dass die Inflationsrisiken noch nicht gebannt seien. Konkret erwartet die UBS für 2023 nach wie vor ein unterdurchschnittliches Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent. Und für 2024 gehen sie weiterhin von einem Wachstum von 1,3 Prozent aus, was ebenfalls unter dem langfristigen Trend liegt.

Die Wirtschaft in der Eurozone werde von steigenden Zinsen und hohen Energiepreisen belastet. Dem werde sich die Schweizer Wirtschaft nicht entziehen können, begründen die Experten ihre Prognose in einer Mitteilung vom Mittwoch. Das grösste konjunkturelle Risiko sei derweil eine mögliche US-Rezession. Sollte diese schwer ausfallen, werde dies wohl auch den Schweizer Wachstumsausblick massiv eintrüben.

Inflationsrisiken noch nicht gebannt

Allerdings seien die Inflationsrisiken noch nicht gebannt, obwohl die Teuerung im Juni deutlich unter die 2-Prozent-Marke gefallen sei. Ein Grund dafür sind laut den Experten der Bank die bevorstehenden Mietzinserhöhungen.

Und auch abgesehen davon sei im nächsten Jahrzehnt mit einem höheren Inflationsdruck zu rechnen. Es seien Werten zwischen 1 und 1,5 Prozent zu erwarten, nachdem die Konsumentenpreise im letzten Jahrzehnt stagniert haben. Dies werde die Schweizerische Nationalbank (SNB) «anhaltend fordern», so die UBS-Ökonomen. Sie müsse wohl auch den Leitzins mit Werten um die 1 Prozent deutlich höher ansetzen als im letzten Jahrzehnt.

Zinserhöhung ab September

Vorerst sei aber im September nochmals mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf 2 Prozent zu rechnen. Danach werden die Währungshüter gemäss dieser Prognose den Leitzins stabil halten. Eine erste Senkung sei dann im zweiten Semester 2024 möglich.

Als «unwahrscheinlich, aber inzwischen nicht mehr undenkbar» bezeichnen die UBS-Ökonomen das Risiko einer Entgleisung der Inflations- und Zinsentwicklung. Dieses würde sich realisieren, wenn der Druck der Inflation stark ausfiele. Und wenn die SNB nicht in der Lage oder willens wäre, sie unter die 2-Prozent-Marke zurückzubringen.

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Menschen laufen an einem UBS-Standort vorbei. - keystone

Die UBS-Experten erinnern an das Ende der 1980er-Jahr, als die Inflation auf über 6 Prozent stieg. Der SNB sei es erst Mitte der 1990er-Jahre gelungen, die Inflation wieder unter Kontrolle zu bringen. Zum Preis einer langen Rezession sowie einer Immobilienkrise.

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