Ukraine-Krieg: Benzinpreis dürfte weiterhin hoch bleiben

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Zürich,

Gemäss einem Rohstoff-Experten werden die Benzinpreise so schnell nicht wieder sinken. Der Ukraine-Krieg und die Öl-Knappheit sind dafür verantwortlich.

Tankstelle Ukraine Krieg
Wegen dem Ukraine-Krieg gehen die Benzinpreise durch die Decke. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen des Ukraine-Krieges sind die Treibstoff-Preise in der Schweiz enorm gestiegen.
  • Offenbar werden diese so schnell nicht wieder sinken.
  • Schuld daran ist neben dem Krieg auch die generelle Öl-Knappheit.

Der Benzinpreis in der Schweiz ist nach dem Ausbruch vom Ukraine-Krieg rasant in die Höhe geschnellt. Obwohl sich der Preis mittlerweile wieder etwas stabilisiert hat, müssen Autofahrende immer noch wesentlich tiefer in die Taschen greifen. Die hohen Preise könnten auch längerfristig Realität bleiben.

Erst im März waren die Benzinpreise in der Schweiz über die psychologisch wichtige Marke von 2 Franken gesprungen. Über dieser notieren sie immer noch klar. Was das Benzin genau kostet, ist jedoch schwierig zu sagen. Die grossen Mineralölgesellschaften legen die Zapfsäulenpreise regional oder lokal fest.

Zwei Franken pro Liter werden wohl bleiben

«Tendenziell müssen wir uns in der Schweiz auf einen Literpreis von über zwei Franken einstellen.» Dies sagte Giovanni Staunovo, Rohstoff-Experte bei der UBS, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Das Hauptproblem sei, dass sich der Benzinpreis neben variablen auch aus mehreren fixen Komponenten zusammensetzt.

«Die Mineral- oder die Mehrwertsteuer kann man zwar senken, wie das auch im Ausland passiert. Die Frachtkosten, der Dollarwechselkurs sowie der Rohölpreis lassen sich allerdings kaum beeinflussen», erklärt Staunovo. Die Mineralölsteuer belaufe sich dabei auf ungefähr 73 Rappen pro Liter.

Auch Knappheit lässt Preis steigen

Neben dem Ukraine-Krieg gibt es auch noch weitere Treiber der Preisentwicklung. «Seit 2014 sehen wir einen massiven Rückgang der Investitionen in die Ölförderung, wobei die Nachfrage gleichzeitig steigt», so Staunovo. Mittlerweile sei die Nachfrage kurz vor dem Höchststand von 2019. «Das System ist also voll ausgelastet, die Knappheit stützt also den Preis», sagte der Experte.

Nun hängt der zukünftige Benzinpreis davon ab, wie sich der Ukraine-Krieg entwickelt. «Der Preis von Rohöl soll sich in den nächsten 12 Monaten zwischen 105 und 125 Dollar pro Fass bewegen.» Dies meint Staunovo.

Sind wir von Russland abhängig?

Details sollen noch bekannt gegeben werden. Erst kürzlich hatten die USA mitgeteilt, einen erheblichen Teil ihrer Ölreserven auf den Markt zu geben. Das Problem ist aber laut UBS-Experte Staunovo, dass es trotz dieser Massnahmen kaum Alternativen zu russischem Gas und Öl gibt. Russland decke circa 40 Prozent der Energienachfrage ab.

Zwar könne man beim Erdgas auf andere Länder wie Katar oder Norwegen zurückgreifen. Bundesrat Ueli Maurer hatte bereits im März erste Verhandlungen mit dem katarischen Energieminister Saad Sherida al-Kaabi aufgegleist. Ein kompletter Verzicht auf russisches Gas würde aber sehr teuer werden.

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