Unicredit legt kräftig und will «Übergewinn»-Steuer vermeiden
Im dritten Quartal hat die italienische Grossbank Unicredit dank der Zinserhöhungen einen Gewinnsprung von über 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.
Die stark gestiegenen Zinsen haben der italienischen Grossbank Unicredit im dritten Quartal einen höheren Gewinnsprung beschert als erwartet. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 2,3 Milliarden Euro und damit gut 35 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Finanzkonzern am Dienstag in Mailand mitteilte.
Damit übertraf das Institut die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Für das Gesamtjahr rechnet das Management jetzt mit noch höheren Erträgen als bislang. Der um Sondereffekte bereinigte Überschuss soll weiter mehr als 7,25 Milliarden Euro erreichen und diese Marke auch 2024 überschreiten.
Kapitalreserve für künftige Verluste
Jetzt will die Bank erneut eigene Aktien zurückkaufen. Wenn Anteilseigner und Aufsicht zustimmen, sollen auf diesem Weg 2,5 Milliarden Euro an die Aktionäre fliessen. Zugleich will die Unicredit die Zahlung der Sondersteuer vermeiden, mit der die italienische Regierung «Übergewinne» der Banken im Land infolge des Zinsanstiegs teilweise abschöpfen will.
Dazu will das Management 1,1 Milliarden Euro in eine Kapitalreserve stecken, die als Puffer für künftige Verluste dient und nicht in Form von Dividenden oder Aktienrückkäufe an die Anteilseigner abgegeben werden darf. Dabei verwies das Institut auf eine entsprechende Klausel im Gesetz.