US-Regierung verbietet ab Sonntag Herunterladen von Tiktok
Die US-Regierung geht ab Sonntag gegen Tiktok vor und sperrt das Herunterladen der chinesischen Videoplattform über die App-Marktplätze von Google und Apple.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Regierung sperrt ab Sonntag das Herunterlanden der chinesischen Plattform Tiktok.
- Auch das Onlinenetzwerk Wechat ist von der Massnahme betroffen.
Die US-Regierung geht ab Sonntag gegen Tiktok vor. Sie sperrt das Herunterladen der chinesischen Videoplattform über die App-Marktplätze von Google und Apple.
Das Handelsministerium in Washington begründete die Entscheidung am Freitag mit Gefahren für die «nationale Sicherheit» der Vereinigten Staaten. Davon betroffen ist auch der chinesische Kommunikationsdienst WeChat. US-Präsident Donald Trump hatte vom Eigentümer Bytedance einen Verkauf des US-Zweigs der Videoplattform bis Sonntag verlangt. Nur so hätte ein Verbot verhindert werden können.
Spionage-Verdacht
Trump verdächtigt Tiktok der Spionage für China, was der Mutterkonzern Bytedance zurückweist. Handelsminister Wilbur Ross erklärte nun, die Kommunistische Partei habe gezeigt, dass sie «die Mittel und die Motive» habe. Dies um die Apps zu nutzen, «um die nationale Sicherheit zu bedrohen».
Zuletzt hatte der US-Softwarekonzern Oracle in den Bieterstreit eingegriffen und hatte ein Angebot für den US-Zweig des chinesischen Onlinedienstes vorgelegt. Zuvor war Microsoft aus dem Bieterstreit ausgeschieden. Bei TikTok handelt es sich um eine politisch umstrittene aber vor allem bei jungen Menschen beliebte Videoplattform.
60-Sekunden-Videos
Tiktok war 2017 durch die Zusammenlegung mit der Mitsing-App Musical.ly entstanden, die mit einer Lippensynchronisierungsfunktion für selbstgedrehte Videos erfolgreich geworden war. Die Tiktok-Nutzer können 15 bis 60 Sekunden lange Videos erstellen: In den Clips wird getanzt. Auch enthalten sie Parodien, Sketche und viele Schönheitstipps.
Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ermittelt die vor allem bei jungen Leuten populäre App Vorlieben der Nutzer. Dann schlägt es ihnen immer weitere Videos vor.