USA verlangen schärferes Vorgehen gegen unfairen Handel
Die USA fühlen sich im Welthandel – mit Blick auf China und die EU – benachteiligt. Am Treffen in Indonesien fordern sie vom Währungsfonds klare Signale.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut USA müsse der IWF entschiedener gegen Länder mit unfairer Handelspolitik vorgehen.
- Der US-Finanzminister beschuldigte China zudem der Währungsmanipulation.
Im Streit über den Umgang mit internationalen Handelsbeziehungen hat US-Finanzminister Steven Mnuchin dem Internationalen Währungsfonds (IWF) vorgeworfen, nicht entschieden genug aufzutreten. Der Fonds, dem 189 Länder der Welt angehören, müsse klar deutlich machen, wo seine Mitglieder Währungs- und Handelspolitik betreiben, mit denen sie sich auf unfaire Art und Weise Vorteile verschaffen.
Die Botschaft dürfte vor allem an China, aber auch an die EU gerichtet sein. Die USA, allen voran Präsident Donald Trump, beschuldigen unter anderem China und die Europäische Union unfairer Handelspraktiken. Zuletzt hatte Mnuchin in einem Interview erklärt, die USA schauten auch genau auf die chinesische Währung. Er deutete den Verdacht an, China könne seine eigene Währung nach unten manipulieren, um sich Vorteile beim Export zu verschaffen.
«Mehr Transparenz in der Währungspolitik»
«Wir rufen den IWF auf, auf mehr Transparenz in der Währungspolitik zu dringen», heisst es in der Stellungnahme Mnuchins. IWF-Chefin Christine Lagarde hatte den Verdacht bereits am Vortag zurückgewiesen. Die Währungsschwankungen seien eher dem starken Dollar als einer künstlichen Schwächung des Yuan geschuldet.
Mnuchin forderte den IWF ferner auf, Ländern mit grossen Aussenhandelsüberschüssen – dies betrifft neben China auch Deutschland – Empfehlungen an die Hand zu geben, die Überschüsse zu verkleinern. Die USA haben ihrerseits ein riesiges Aussenhandelsdefizit, das Präsident Trump mit seiner protektionistischen Handelspolitik bisher vergeblich zu bekämpfen versucht.