Giftiger Fluss in Indonesien: Neue Müllberge angeschwemmt
Der Citarum, der schmutzigste Fluss der Welt, ist erneut mit Plastikmüll übersät.
Trotz jahrelanger Bemühungen bekommen die indonesischen Behörden die gewaltigen Abfallberge im Fluss Citarum auf der Hauptinsel Java nicht in den Griff. Derzeit treiben auf dem 270 Kilometer langen Wasserweg in der Provinz Jawa Barat (Westjava) wieder Unmengen an Plastikmüll.
Der Citarum, der durch eine dicht besiedelte Region fliesst, gilt als der schmutzigste Fluss der Welt. Die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) hatte schon 2008 Hunderte Millionen Dollar für seine Säuberung bereitgestellt. Auch die Regierung in Jakarta investierte viel Geld.
Müllberge trotz Investitionen
Die indonesische Nachrichtenagentur Antara schrieb unter Berufung auf das Citarum River Basin Center (BBWS), seit Jahresbeginn hätten sich nahe der Stadt Bandung wieder 19 Tonnen Abfälle auf einer Länge von 800 Metern angesammelt.
Beamte sind mit Booten im Einsatz, um den teilweise zwei Meter hohen Unrat nach und nach abzutransportieren. Dabei hatte die Regierung erst im vergangenen Jahr die Fortschritte bei der Säuberung des Citarum stolz auf dem «World Water Forum» auf Bali präsentiert.
Naturgewalten erschweren Reinigung
Vor allem starker Regen, Überschwemmungen und heftige Winde sorgen regelmässig dafür, dass sich neue Müllberge ansammeln – so auch in den vergangenen Tagen. Für die Verschmutzung sind unter anderem Abwässer und Abfälle von Textilfabriken verantwortlich. Zudem entsorgen unzählige Anwohner ihre Hausabfälle in den Fluss.
Gleichzeitig sind nach Angaben der Zeitung «Jakarta Post» rund 27 Millionen Menschen in West-Java und der Hauptstadt Jakarta auf das Wasser des Citarum angewiesen.