Kulturschaffende fordern Erhalt von SRF-Sendung «G&G»
Kulturschaffende wehren sich gegen die Abschaltung von G&G. Die Sendung sei eine kulturelle Lebensader und eine Bühne.
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Kulturschaffende fordern mit einem offenen Brief den Erhalt der SRF-Gesellschaftssendung «G&G». Die Sendung sei für sie nicht nur eine Fernsehsendung, sondern auch eine «kulturelle Lebensader» und «eine Bühne», die sowohl die Kunstschaffenden als auch «spannende Projekte» ins Rampenlicht rücke.
Der offene Brief, dessen Inhalt am Sonntagabend auch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorlag, wurde online von fast 5000 Personen unterzeichnet. Er ist an SRF-Direktorin Nathalie Wappler, die SRG-Generaldirektorin Susanne Wille und an SRG-Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina gerichtet.
Tiefe Besorgnis und grosses Unverständnis
Aus Sicht der Unterzeichnenden bietet die Sendung eine Plattform, um «interessante Menschen», Bücher, Filme, Theaterstücke, Musikalben oder Comedy-Programme einem breiten Publikum vorzustellen. Für viele Kulturschaffende sei die Sendung oft die einzige Möglichkeit, «eine grössere Öffentlichkeit zu erreichen» und auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen.
Entsprechend habe die Entscheidung tiefe Besorgnis und «grosses Unverständnis» ausgelöst. Unter den Kulturschaffenden sind gemäss Text unter anderem Theatermacher, Konzertveranstalter, Künstlerinnen und Künstler, Buchhandlungen und Buchverlage.
Einsparungen von 2 Millionen Franken
Die Einstellung der Gesellschaftssendung «G&G» per Sommer 2025 gab SRF Anfang Februar bekannt. SRF lege im Fernsehen den Fokus noch stärker auf den Hauptabend ab 19.00 Uhr, hiess es zur Begründung. Durch diese Anpassungen spare SRF jährlich gut 2 Millionen Franken und baue rund 20 Vollzeitstellen ab. Für Betroffene komme der Sozialplan zum Einsatz.
SRF werde auch künftig über Gesellschaftsthemen berichten. Dafür werde ein Teil des heutigen «G&G»-Teams Inhalte für verschiedene Sendungen und Onlineangebote realisieren.
Wegen der angespannten finanziellen Lage muss SRF verschiedene Sparmassnahmen durchführen. Auslöser sind gemäss einer Mitteilung der SRG unter anderem die rückläufigen Einnahmen, das veränderte Nutzungsverhalten und die Reduktion des Teuerungsausgleichs auf die Medienabgabe.
Der offene Brief ist nicht der erste öffentliche Widerstand gegen die Sparpläne von SRF. Am Samstag etwa demonstrierten mehrere hundert Personen in Basel gegen die Abschaffung des Wissenschaftsmagazins und Kürzungen beim Kulturjournalismus auf SRF 2 Kultur.