VBS fiel auf falsches Masken-Zertifikat rein
Das VBS hat Masken bestellt, welche nicht genug schützen. Und das Zertifikat dazu war eine Fälschung.
Das Wichtigste in Kürze
- Das VBS hat im Frühjahr 18 Millionen Masken bestellt, welche zu wenig Schützen.
- Dabei verliess sich das VBS auf ein Zertifikat, welches sich als Fälschung herausstellt.
Das Masken-Debakel ist um ein Kapitel reicher. Vor ein paar Wochen berichtete der «Kassensturz», dass das VBS 18 Millionen Masken importiert hatte, welche nicht der europäischen Qualitätsnorm entsprechen.
Die Masken seien trotzdem qualitativ hochwertig, argumentierte das Departement von Viola Amherd (CVP) damals. Und überreichte den «Kassensturz»-Journalisten Dokumente, die das beweisen sollen.
Darunter war ein Zertifikat von BSI Test Limited. Nur: Die europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz warnt vor dieser Firma. Denn BSI Test Limited ist keine echte Zertifizierungsstelle.
Margit Widmann, ehemalige Leiterin für die Abteilung Marktüberwachung bei Swissmedic, fällt das Zertifikat sofort auf: «Es ist gefälscht. Genau das Zertifikat, welches die europäischen Anforderungen hätte beweisen müssen.»
Nicht nur hier hat das VBS versagt. Es liess zudem die Masken von Schweizer Labor Spiez überprüfen – obwohl dieses gar nicht akkreditiert ist, Hygienemasken nach europäischer Norm zu testen. Zudem hatte das Labor die Messresultate mit jenen Masken verglichen, auf welchen diesen Sommer Schimmel festgestellt wurde.
Gegenüber dem «Kassensturz» erklärt das Labor Spiez: «Wir haben bei derartigen Prüfungen immer eindeutig und klar darauf hingewiesen, dass es sich dabei um selbst entwickelte Prüfungen handelte.» Das VBS wollte sich dazu nicht weiter äussern.