Vegi-Boom im Restaurant noch nicht angekommen
Schweizer kaufen im Detailhandel immer mehr Fleischersatzprodukte. Im Restaurant ist der Vegi-Trend wenig spürbar.
Das Wichtigste in Kürze
- Warme vegetarische Gerichte machen nur zwei Prozent der Mahlzeiten in Restaurants aus.
- Allerdings ist auch der Fleisch- und Fischkonsum zurückgegangen.
Ob Discounter oder Grossverteiler: Die Nachfrage nach Fleischersatz-Produkten wie Vegi-Burger oder Soja-Gehacktem zieht merklich an.
Das Interesse ist sogar so gross, dass Coop die Nachfrage nach Fleischersatz-Produkten kaum decken kann. Der Beyond-Burger aus Erbsenprotein ging in den ersten Verkaufstagen diese Woche über 1000-mal über die Ladentheken.
Anders sieht das Bild in der Gastronomie aus. Laut der neusten Umfrage von Gastrosuisse machen warme Vegi-Gerichte gerade 2,1 Prozent aller auswärts konsumierten Speisen aus. Nur 0,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Von den grossen Wachstumszahlen der Detailhändler sind die Wirte weit entfernt.
Viele Vegi-Speisen nicht separat ausgewiesen
Allerdings gilt es zu bedenken, dass die meisten Salate und einige Suppen, Pizzen oder Snacks fleischlos sind. Einen genauen Anteil aller vegetarischen oder veganen Mahlzeiten liefert die Umfrage nicht. Doch sie zeigt Tendenzen.
So nahm der Fleischkonsum in Restaurants 2018 rund ein Prozent ab. Die Nachfrage nach Fisch-Produkten ging sogar über drei Prozent zurück.
Gastrosuisse hat den Konsum zudem nach Alter, Geschlecht und Sprachregion aufgeschlüsselt. Auffällig hier: Warme Vegi-Gerichte sind besonders bei den 15 bis 29-Jährigen überdurchschnittlich beliebt.
Überdurchschnittlich werden Vegi-Hauptmahlzeiten von Frauen konsumiert. Hoch im Kurs sind auch Salate. Männer bestellen mehr Pizza, Teigwaren und Fleischgerichte.
Gemäss der Umfrage sind fleischlose Mahlzeiten in der Deutschschweiz beliebter als in der Romandie. Gleiches gilt auch für Suppen, Reis- und Kartoffelgerichten. Westschweizer bestellen dafür überdurchschnittlich häufig Käse- und Fischgerichte.