Vereinigtes Königreich: Morrison und Asda senken Produktpreise
Im Vereinigten Königreich steigen die Lebenshaltungskosten. Die Detailhändler Morrison und Asda wollen dem entgegenkommen und passen Löhne und Produktpreise an.
Das Wichtigste in Kürze
- Britische Detailhändler reagieren auf gestiegene Lebenshaltungskosten im Land.
- Zwei Ketten erhöhen die Löhne und senken die Preise von Produkten.
Mit Preissenkungen und Lohnerhöhungen reagieren zwei der grössten Detailhändler in Grossbritannien auf die rasant gestiegenen Lebenshaltungskosten. Die Kette Morrisons reduziert bei mehr als 100 Hauptprodukten die Preise, wie die Fachzeitschrift «The Grocer» berichtete.
Für einige Nahrungsmittel wie Reis, Eier, Pouletfleisch und Müsli sollen die Preise um durchschnittlich 13 Prozent sinken.
«Wir wissen, dass unsere Kunden im Moment unter echtem finanziellen Druck stehen, und wir wollen unseren Teil dazu beitragen. Wir wollen ihnen helfen, wenn es um die Kosten des Lebensmitteleinkaufs geht», sagte Unternehmenschef David Potts.
Zugleich erhöht die Nummer vier im Markt die Löhne um 4,5 Prozent. Insgesamt investiert Morrisons 73 Millionen Pfund (86,5 Mio Euro). Das Unternehmen hatte zuvor bekanntgegeben, es rechne wegen der enorm gestiegenen Inflation mit deutlich geringeren Einnahmen. Ebenso wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine.
Vereinigtes Königreich: Reis und Nudeln sollen günstiger werden
Wettbewerber Asda will ähnliche Schritte einleiten. «Umfassende Schritte» sehen demnach Preissenkungen von durchschnittlich 12 Prozent für eine Reihe von frischen Lebensmitteln vor. Aber auch für Reis, Nudeln, Erfrischungsgetränken und Tiefkühlprodukten.
Ausserdem sollen die Löhne von 120'000 Beschäftigten, die auf Stundenbasis bezahlt werden, ab Juli auf 10,10 Pfund pro Stunde erhöhen. Das sind 60 Pence mehr als der gesetzliche Mindestlohn für über 23-Jährige. Geplant seien auch Bonuszahlungen sowie weitere finanzielle Leistungen, berichtete «The Grocer».
Mit-Eigentümer Mohsin Issa nannte die Massnahmen «beispiellos». «Wir stehen Seite an Seite mit den Familien und Gemeinschaften. Diese haben jetzt mit so vielen Herausforderungen zu kämpfen haben», sagte Issa.
Arbeitnehmervertreter begrüssten die Lohnerhöhungen. Beschäftigte im «Detailhandel, vorwiegend Frauen, sehen sich jeden Tag mit der Tatsache konfrontiert, dass sie mit niedrigen Löhnen leben müssen». Dies sagte Nadine Houghton von der Gewerkschaft GMB. Zugleich betonte sie, der Schritt sei überfällig gewesen.
In Grossbritannien kletterte die Inflation im März im Jahresvergleich um 6,2 Prozent. Im April stiegen zudem die Energiepreise für Haushalte im Grundtarif um mehr als 50 Prozent. Auch die Beiträge zur Sozialversicherung wurden deutlich angehoben.