Verschlüsselung: Regierungen wollen Zugang zu Facebook-Nachrichten
Die USA, Grossbritannien und Australien wehren sich gegen die Pläne von Facebook, eine Verschlüsselung von Messenger-Nachrichten einzuführen.
Das Wichtigste in Kürze
- Regierungen stellen sich in der Frage um Verschlüsselungen von Nachrichten gegen Facebook.
- In einem Schreiben verlangen sie im «Bedarfsfall» Zugang zu den Nachrichten.
- Facebook plant die End-zu-End-Verschlüsselungen bei seinem Messenger.
In einem Schreiben forderten Minister der USA, Grossbritannien und Australien Facebook am Donnerstag auf, keine End-zu-End-Verschlüsselung vorzunehmen, ohne den Strafverfolgungsbehörden einen gesetzlich rechtmässigen Zugang zu den Nachrichten zu ermöglichen.
Die Kommunikation der Nutzer dürfe nicht so stark verschlüsselt sein, dass Ermittler diese im Bedarfsfall nicht lesen könnten, heisst es in dem Schreiben. Es gehe um «den Schutz unserer Bürger».
Unterschrieben wurde der Brief von US-Justizminister Bill Barr, dem amtierenden US-Heimatschutzminister Kevin McAleenan, der britischen Innenministerin Priti Patel und ihrem australischen Kollegen Peter Dutton.
Facebook will End-zu-End-Verschlüsselung erweitern
Facebook wendet beim Messengerdienst Whatsapp bereits eine End-zu-End-Verschlüsselung an. Das bedeutet, dass die Nachrichten nur vom Sender und vom Empfänger gelesen werden können. Facebook will die Technologie auch bei anderen Diensten einsetzen, etwa bei seinem Messenger.
Facebook verteidigte seine Pläne - und erteilte der Forderung der Minister eine Absage. «Wir wenden uns entschieden gegen Versuche von Regierungen, Hintertüren einzubauen», erklärte das soziale Netzwerk. «Das würde die Privatsphäre und Sicherheit von Menschen überall untergraben.»
Sicherheitsbehörden in aller Welt wollen im Zuge von Ermittlungen auf Nachrichten zugreifen können, die über Messengerdienste verschickt wurden - ähnlich wie beim Abhören von Telefonen. Eine Verschlüsselung erschwert den Strafverfolgungsbehörden den Zugriff auf solche Kommunikation erheblich.