Verwaltungsräte haben in Sachen KI zu wenig Fachkompetenz
Unternehmen setzen immer stärker auf künstliche Intelligenz. Das Verständnis dafür fehlt in den Verwaltungsräten jedoch oft, wie der «swissVR Monitor» zeigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Den Verwaltungsräten von Schweizer Firmen mangelt es an KI-Fachkompetenz.
- Zwar kommt die künstliche Intelligenz vielerorts zum Einsatz, doch meist unkontrolliert.
- Laut «swissVR Monitor» müssten die Unternehmen verstärkt die Hilfe von KI-Experten suchen.
Die Verwaltungsräte von Schweizer Unternehmen tun sich schwer mit künstlicher Intelligenz. Einer Umfrage zufolge erkennen sie zwar die Bedeutung und auch die Risiken von KI. Allerdings verfügen sie noch nicht über ausreichende Fachkompetenz.
Die meisten Schweizer Firmen schöpften das Potenzial der sogenannten «generativen künstlichen Intelligenz» (GenAI) nicht voll aus. Das geht aus dem neuesten «swissVR Monitor» hervor, der gemeinsam mit Deloitte erstellt wurde. Laut den befragten Verwaltungsratsmitgliedern komme die Technologie nämlich nur in gewissen Bereichen zum Einsatz.
Firmen wollen dank GenAI effizienter und produktiver werden
Vier von fünf Firmen fokussieren sich etwa darauf, mithilfe von GenAI die Effizienz und Produktivität im Unternehmen zu steigern. Mit deutlichem Abstand folgen Kostenreduktion (43 %) oder verbesserte Produkte und Dienstleistungen (40 %).
Nur jedes dritte Unternehmen setzt KI für strategische Vorteile wie die Generierung neuer Ideen oder gesteigerte Innovation und Wachstum ein.
KI-Ergebnisse werden meist unkontrolliert übernommen
Menschliche Kontrolle im Zusammenhang mit dem KI-Einsatz gibt es obendrein selten. Nur jede sechste Firma lässt alle durch KI generierten Inhalte von mindestens einer Person überprüfen. Paradox: Drei von fünf befragten Verwaltungsräten sahen potenziell fehlerhafte Ergebnisse als grösste Gefahr für ihre Firma.
Es wäre also wichtig, sich in diesem Bereich entsprechende Kompetenzen anzueignen und KI-Experten in den Verwaltungsrat zu rekrutieren, folgert Deloitte. Oder externe Expertise hinzuzuziehen, so der Unternehmensberater.
Deloitte hat die Umfrage zusammen mit der Verwaltungsratsvereinigung swissVR und der Hochschule Luzern durchgeführt. Dabei wurden knapp 400 Verwaltungsratsmitglieder befragt.