Voestalpine: Gewinn bricht um 43 Prozent ein

Sandra Morgenroth
Sandra Morgenroth

Österreich,

Das österreichische Unternehmen Voestalpine sieht sich im ersten Halbjahr mit einem Gewinnrückgang und den Herausforderungen in der Stahlindustrie konfrontiert.

Voestalpine
Das Logo vom österreichischen Stahlkonzern Voestalpine. (Archivbild) - Keystone

Die Voestalpine AG hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 einen dramatischen Gewinnrückgang von dreiundvierzig Prozent verzeichnet. Diese Entwicklung ist auf eine schwache Nachfrage sowie negative Sondereffekte zurückzuführen.

Das Unternehmen gab bekannt, dass der Gewinn nach Steuern von 321 Millionen Euro auf 183 Millionen Euro gesunken ist (von rund 300 Millonen Franken auf 171 Millionen Franken).

Der Umsatz fiel um fünfeinhalb Prozent auf 8 Milliarden Euro (rund 7,5 Milliarden Franken). Das verdeutlicht die Schwierigkeiten in der Branche, wie «Der Standard» berichtet.

Voestalpine AG: Ursachen des Rückgangs

Die Krise in der europäischen Automobilindustrie hat erheblich zur negativen Entwicklung beigetragen. Voestalpine erklärte, dass die Gewinnwarnungen namhafter Automobilhersteller keine baldige Verbesserung der Absatzlage signalisieren.

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Der Hauptsitz der Voestalpine befindet sich im österreichischen Linz. (Archivbild) - Keystone

«Das wirkt sich auch auf die Nachfrage nach den Voestalpine-Produkten aus», so das Unternehmen.

Zusätzlich zu den Schwierigkeiten in der Automobilbranche hat die Voestalpine mit Umstrukturierungsmassnahmen in Deutschland zu kämpfen. Diese Umstellungen haben negative Auswirkungen auf die finanziellen Ergebnisse, insbesondere im Kfz-Zulieferbereich.

Prognose und strategische Anpassungen

Bereits im Oktober 2024 hatte Voestalpine seine Prognose für das Gesamtjahr gekappt. Das Unternehmen rechnet nun mit einem EBITDA von etwa 1,4 Milliarden Euro (rund 1,3 Milliarden Franken).

Das stellt eine deutliche Reduzierung gegenüber den vorherigen Schätzungen dar. Diese Anpassung ist das Ergebnis «deutlich eingetrübter Marktentwicklungen in Europa», wie das Unternehmen erläutert.

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Die Voestalpine plant zudem den Verkauf ihrer kriselnden Tochtergesellschaft Buderus Edelstahl, um ihre Marktposition zu stabilisieren. Dieser Verkauf soll bis Ende des Jahres abgeschlossen werden und könnte weitere finanzielle Entlastung bringen.

Positive Entwicklungen in anderen Bereichen

Trotz der Herausforderungen im Automobilsektor verzeichneten andere Bereiche des Unternehmens positive Entwicklungen. Insbesondere die Segmente Bahninfrastruktur und Luftfahrt haben sich gut entwickelt, während die Nachfrage nach Hochregallagersystemen weiterhin stark bleibt.

«Die wirtschaftliche Stimmung in Europa kippte im Verlauf des ersten Halbjahres 2024/25», berichtet Voestalpine. Dies geschah parallel zu umfassenden Personalabbauplänen grosser Konzerne, was die Unsicherheit in der Branche weiter verstärkt.

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