Volvo legt deutlich zu und stellt sich auf sinkende Nachfrage ein
Volvo meldet einen hohen Gewinnsprung im zweiten Quartal. Der Betriebsgewinn wächst um 58 Prozent. Die Kundennachfrage normalisiere sich jedoch aktuell.
Das Wichtigste in Kürze
- Volvo hat im zweiten Quartal deutlich mehr verdient als erwartet.
- Grund dafür war der Nachholbedarf bei der Flottenerneuerung der Volvo-Kunden.
- Die Nachfrage zeigt jedoch Anzeichen einer Abschwächung.
Der schwedische Lastwagen- und Bushersteller Volvo hat im zweiten Quartal deutlich mehr verdient als erwartet. Dabei profitierte das Unternehmen weiter vom Nachholbedarf der Kunden bei der Erneuerung der Flotten.
Der Blick nach vorne zeige allerdings angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung und steigenden Zinsen Anzeichen einer abgeschwächten Nachfrage. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Göteborg mit. Die Nachfrage normalisiere sich graduell.
So profitabel wie noch nie
Im zweiten Quartal hat Volvo noch von der starken Nachfrage und den nachlassenden Lieferengpässen profitiert. Dabei hat das Unternehmen so profitabel gewirtschaftet wie noch nie. Der bereinigte Betriebsgewinn für die drei Monate bis Juni stieg im Jahresvergleich um 58 Prozent auf 21,7 Milliarden Schwedische Kronen. Das entspricht 1,8 Milliarden Franken.
Die dazugehörige Marge stieg laut Unternehmensangaben auf einen Rekordwert von 15,4 Prozent.
Auch andere Lkw-Hersteller profitieren
Eine Belastung von sechs Milliarden Kronen durch einen Kartellrechtsvergleich der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2016 ist nicht mit eingeschlossen. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 10,8 Milliarden Kronen nach 10,5 Milliarden ein Jahr zuvor. Der Umsatz legte im zweiten Quartal um 18 Prozent auf knapp 141 Milliarden Kronen zu.
Auch andere Lkw-Hersteller profitieren momentan noch vom guten Marktumfeld: Konkurrent Daimler Truck hat deshalb erst jüngst seine Jahresprognose angehoben. Ein schwächer werdendes wirtschaftliches Umfeld und schwächere Frachtmärkte könnten das Geschäft aber in Zukunft beeinträchtigen. Volvo erwirtschaftet fast 70 Prozent seines Umsatzes in Europa und Nordamerika.