Vor G7-Gipfel: Konzernchefs fordern mehr Taten im Klimaschutz
Morgen treffen sich Staatschefs zum G7-Gipfel. Über 80 Konzernchefs aus aller Welt fordern von ihnen mehr Mut und Taten im Klimaschutz – vor allem kurzfristig.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Chefs der G7-Staaten kommen morgen zusammen.
- 79 Konzernlenker fordern im Klimaschutz mehr Taten als Worte.
- Den Aufruf haben auch die Chefs von Swiss Re, Syngenta, Nestlé und Novartis unterzeichnet.
Von Freitag bis Sonntag findet das G7-Gipfeltreffen in Cornwall (GB) statt. Erwartet werden Debatten über die Besteuerung multinationaler Unternehmen, die Corona-Krise und der Klimawandel. Gemäss US-Medien soll auch die Abkehr von Verbrenner-Motoren Thema sein.
Eine Gruppe von 79 Konzernlenkern aus aller Welt ruft im Vorfeld des Treffens die Teilnehmer auf, «mutige Entscheide» zu treffen, um künftige Emissions-Ziele zu erreichen. «Mit der Corona-Pandemie ist es einfach zu vergessen, dass der Klimawandel eine wachsende Gefahr für Menschen, Ökosysteme und die Wirtschaft ist», schreiben sie in einem offenen Brief.
Gemäss den Firmenchefs hat ein Fünftel der 2000 weltgrössten Unternehmen sich für ein Netto-Null-Ziel bis 2050 ausgesprochen. Mit der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens haben sich viele Länder ebenfalls zu diesem Ziel verpflichtet. «Auf die Zusage müssen jetzt Taten folgen, vor allem kurzfristig. Massnahmen der Regierungen können Taten der Firmen beschleunigen.»
Konzernchefs: «Müssen Erderwärmung begrenzen»
Der aktuelle Kurs führe zu potenziell irreversiblen Ergebnissen, schreiben die CEOs weiter. «Um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden, müssen wir die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen.»
Der «Alliance of CEO Climate Leaders», die vor sieben Jahren am WEF gegründet wurde, gehören auch mehrere Chefs Schweizer Konzerne an. Björn Rosengren (ABB), Mark Schneider (Nestlé), Christian Mumenthaler (Swiss Re), Vas Narasimhan (Novartis), J. Erik Fyrwald (Syngenta) und Mario Greco (Zurich).
Die Konzernlenker rufen alle Staatsführer auf, die CO2-Emissionen bis 2030 zu halbieren und sich für ein Netto-null-Ziel bis 2050 zu verpflichten. «Untermauert durch Zwischenzeile und robuste politische Fahrpläne.» Die Staatschefs sollen zudem sicherstellen, dass Industrieländer die versprochenen 100 Milliarden Dollar Entwicklungsländern zur Verfügung stellen, um sich dem Klimawandel anpassen zu können.
Weiter verlangen die Firmenchefs, Subventionen für fossile Energien zu streichen, Zollsenkungen für klimafreundliche Produkte, mehr Forschungsgelder für grüne Technologie und einen Markt-basierten Handel von CO2-Zertifikaten.