Nestlé: Die Geschichte des Nahrungsmittelkonzerns

Tamara Britt
Tamara Britt

Vevey,

Nestlé ist der grösste Nahrungsmittelkonzern weltweit. Gegründet wurde das wertvollste Schweizer Unternehmen von Heinrich Nestlé im Jahr 1866.

Nestlé
Das Logo des Nahrungsmittelriesen Nestlé. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das erste Produkt des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé war Kindermehl.
  • Erste Fusionen mit anderen Firmen erfolgten im Jahr 1905.
  • Das Logo der Firma wurde vom Familienwappen von Heinrich Nestle inspiriert.

Bekannt wurde Nestlé durch die Erfindung des sogenannten Kindermehls. Seither zählt der Nahrungsmittelkonzern zahlreiche Produkte und Marken weltweit zu seinem Sortiment. Das Logo der Firma – ein Vogelnest – wurde inspiriert vom Familienwappen von Gründer Heinrich Nestle.

Der Beginn einer bemerkenswerten Karriere

Ursprünglich hiess die 1866 gegründete Firma «Farine Lactée Henri Nestlé». Das einzige Produkt im Angebot war damals Kindermehl. Ein Milchpulver, das Mütter als Milchersatz für Säuglinge nutzen konnten. Das Alternativprodukt wurde nicht wie andere Lebensmittel in Supermärkten verkauft – man erhielt es ausschliesslich bei Apothekern und Ärzten.

Nur neun Jahre nach der Gründung verkaufte Heinrich Nestle seine Firma und zog sich aus dem Geschäft zurück. Das Kindermehl war bereits so bekannt, dass jährlich rund eine Million Dosen produziert wurden. Verkauft wurde das Produkt in über 18 Ländern.

nestlé henniez
Anfang 2008 übernahm Nestlé das Mineralwasser Henniez: Nestlé wird vorgeworfen, für sein Mineralwasser unerlaubte Aufbereitungsmethoden benutzt zu haben. (Symboblild) - Keystone

1898 übernahm das Unternehmen seine erste Fabrik im Ausland – eine Produktionsstätte für sein Milchpulver in Norwegen.

Erste Fusionen mit anderen Marken

1905 fusionierte Nestlé erstmals mit der «Anglo-Swiss Condensed Milk Company». Der Firmenname «Nestlé» war aber bereits so bekannt, dass er sich durchsetzen konnte.

Weitere Fusionen folgten im Jahr 1929. Damals schloss sich der Lebensmittelkonzern mit Marken zusammen wie Cailler, Kohler und Peter. In den folgenden Jahren fusionierte Nestlé ausserdem mit Maggi AG, Findus AG und Ursina-Franck AG. Der eigene Firmenname wurde aber jedes Mal wegen seiner grösseren Bekanntheit übernommen.

Nestlé Nescafé
Zu den Produkten und Marken von Nestlé gehört auch Nescafé. (Symbolbild) - Keystone

Ein weiterer grosser Schritt für das Unternehmen war die Vermarktung von löslichem Kaffee. Die Marke «Nescafé» wurde 1938 geschaffen. Die Markteinführung des neuen Produkts verlief mit grossem Erfolg.

Nestlé investiert erfolgreich in Aktien

1974 erwarb das Unternehmen Anteile der Holdinggesellschaft Gesparal, welche später mit der Kosmetikfirma L'Oréal fusionierte. Erstmals stieg Nestlé somit in das Non-Food-Geschäft ein.

Nur drei Jahre später erwarb der Lebensmittelkonzern weitere Aktien von eines Non-Food-Unternehmens. Die Anteile für Alcon verkaufte die Firma 2008 jedoch weiter an Novartis. Der Erlös der Verkäufe betrug rund 38,7 Milliarden Dollar.

Nestlé
Der ehemalige Nestlé-Chef (1990 bis 2000) Helmut Maucher ist 2018 im Alter von 90 Jahren verstorben. - Keystone

Im Jahr 2016 stieg das Unternehmen sogar in die E-Commerce-Branche ein und ging eine Partnerschaft mit Alibaba ein.

Zwei Jahre danach verkündete Nestlé die Abgabe seines US-amerikanischen Süsswarengeschäfts. Dieses sollte nun die Firma Ferrero weiterführen.

Inzwischen verfügt der Lebensmittelkonzern über mehr als 2000 Marken.

Ursprüngliches Familienwappen wird zum Logo von Nestlé

Das Logo der Firma kennt man heutzutage als kleines Nest mit drei Vögeln. Entstanden ist dieses Kennzeichen bereits vor der Gründung Nestlés.

Die Idee zum Vogelnest hatte der Gründer Heinrich Nestle, der später seinen Namen zu Henri Nestlé änderte, dank seines Familienwappens. Dieses zeigte aber lediglich einen einzelnen Vogel im Nest.

Nestlé Logo
Das Logo von Nestlé ziert das Familienwappen des Gründers Henri Nestlé. Früher hatte der Vogel noch einen Wurm im Schnabel. - Keystone

Heinrich Nestle schuf dann einen Bezug zu seinem ersten Produkt: Er setzte zusätzlich zwei Vogelküken ins Nest, welche von der Vogelmutter gefüttert werden. Dies steht in Zusammenhang mit dem Kindermehl, welches den Müttern ebenfalls erlaubte, ihre Kinder zu füttern.

Das Vogelnest steht seit 1868 als Markenzeichen für das Unternehmen und hat sich seither nur minimal verändert.

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