VW-Dieselmotoren nach Update tatsächlich sauberer
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss einer Empa-Studie sind die NOx-Emissionen bei älteren VW-Diesler zurückgegangen.
- Die Nachfrage nach Selbstzünder lässt nach.
Der Dieselskandal hat in der Autobranche ein Erdbeben ausgelöst. Volkswagen musste vor fünf Jahren zugeben, dass bei Millionen Dieselfahrzeugen die Software manipuliert war. Grund: Die Autos aktivierten die Abgasreinigung damit nur, wenn sie auf dem Prüfstand waren.
Der VW-Konzern musste weltweit Fahrzeuge in die Garagen rufen und eine neue, korrekte Software aufspielen. Und das funktioniert, wie ein umfassender Test der Empa und University of York zeigt.
Wissenschaftler haben Abgasdaten von über 23'000 Fahrzeugen analysiert. Darunter waren 4000 Autos, welche die betroffenen Motoren verbaut hatten. Verglichen wurden Daten vom Mai 2012 und im April 2018.
Bis 36 Prozent weniger Stickoxide
Resultat: Bei den 1,6-Liter-Motoren ging der Stickoxid-Ausstoss (NOx) um 36 Prozent zurück. Bei den 2-Liter-Motoren sanken die NOx-Emissionen im Schnitt um 22 Prozent.
Umweltverbände haben früh gefordert, dass betroffene Fahrzeuge nachgerüstet werden. Allen voran die Deutsche Umwelthilfe. Allerdings war die Umrüstung nicht überall obligatorisch, in der Schweiz allerdings schon.
Image nachhaltig angeschlagen
Auch fünf Jahre nach dem Betrugsskandal leidet das Image des Dieselmotors. Der Marktanteil des Selbstzünders ist kontinuierlich gesunken. Obwohl bei neusten Modellen der NOx-Ausstoss massiv reduziert worden ist, was auch Umweltverbände anerkennen.
Gerade im LKW-Bereich wird der Dieselmotor weiterentwickelt und auf mehr Effizienz getrimmt. Den Selbstzünder sollte man im Auto darum noch nicht abschreiben, glauben Experten.
Manche Autobauer haben dies bereits getan. Porsche und Honda haben den Selbstzünder bereits aus dem Sortiment genommen. Andere – etwa Volvo und Fiat – haben die Abkehr vom Dieselmotor angekündigt.
Dass Kunden und Autobauer vom Diesel wegkommen, zeigt sich auch in der CO2-Bilanz der Neuwagen. In den letzten Jahren nahm der CO2-Ausstoss der Schweizer Neuwagenflotte kontinuierlich zu. Denn statt auf alternative Antriebe setzen Dieselkäufer vermehrt auf Benziner.