VW-Konzern schliesst Audi-Werk in Brüssel

Der VW Konzern hat die Schliessung des ersten europäischen Werks angekündigt. Rund 3.000 Mitarbeiter sind betroffen. Geschlossen wird das Audi-Werk in Brüssel.

Das belgische Werk, das derzeit den Audi Q8 e-tron produziert, wird ab Februar 2025 seine Tore nicht mehr öffnen. Laut «mobiFlip» konnte kein nachhaltiges Konzept für eine Weiterführung des Werks vorgelegt werden. Das Facelift des Q8 e-tron hatte sich im Markt nicht durchgesetzt.

Die Schliessung des Werks in Brüssel bedeutet das Ende der Arbeitsverhältnisse für alle 3.000 Mitarbeiter. Es gibt keine Alternativen oder Umschulungsprogramme, die diese Mitarbeiter retten könnten.

Neben der Schliessung in Brüssel plant Volkswagen auch in Deutschland tiefgreifende Einschnitte. VW will mindestens drei deutsche Werke schliessen und zehntausende Arbeitsplätze abbauen, wie die «Tagesschau.de» berichtet.

Als besonders gefährdet gilt das Werk in Osnabrück, das kürzlich einen erhofften Folgeauftrag von Porsche verloren hat. Alle deutschen VW Werke sind von diesen Plänen betroffen, und «keines ist sicher», so Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo.

VW fordert von den verbleibenden Beschäftigten eine zehn Prozent Lohnkürzung sowie Nullrunden in den kommenden beiden Jahren. Die Gewerkschaft IG Metall und der VW-Vorstand verhandeln derzeit über den VW-Haustarif: Die Gewerkschaft verlangt hier ein Gehaltsplus von sieben Prozent.

Der VW-Konzern reagiert mit diesen Massnahmen auf die Absatzflaute in Europa und die schleppenden E-Auto-Verkäufe weltweit. Der schrumpfende Automarkt in Europa belastet den Konzern erheblich: Es werden zwei Millionen Autos pro Jahr weniger als geplant verkauft.

Die verbleibenden Standorte in Deutschland sollen massiv sparen und schrumpfen. Ganze Abteilungen sollen geschlossen oder ins Ausland verlagert werden.

Der Standort in Wolfsburg, der Hauptsitz von Volkswagen, ist jedoch nicht von einer Schliessung bedroht. Er ist schliesslich auch für Repräsentation und Prestige wichtig.