Warum die Leute Bitcoins kaufen

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Deutschland,

Der Bitcoin-Preis ist im vergangenen Jahr förmlich explodiert. Dabei hat die Kryptowährung keinerlei Sachwert, Experten warnen vor einem Crash. Wie kann es sein, dass Anleger trotzdem fröhlich weiterkaufen?

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Die Kryptowährung Bitcoin hat neue Rekordstände erreicht. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Experten warnen von der Kryptowährung Bitcoin. Sogar ein Crash wird befürchtet.
  • Doch trotz aller Warnungen kaufen die Menschen weiterhin das «Spekulationsobjekt». Aber wieso?

Vom Wort «Digitalwährung» nehmen mittlerweile immer mehr Experten Abstand. Viel zu schwankungsanfällig sei der Bitcoin, als dass er ein probates Zahlungsmittel sein könnte. Stattdessen ist immer häufiger von einem «Spekulationsobjekt» die Rede: Die Wette darauf, dass man nach dem Kauf immer jemanden findet, der bereit ist, noch mehr Geld für diese Sache auszugeben - die aber die meisten nicht einmal durchschauen. Vornehmlich das ist es, was bei Joachim Goldberg, Blogger und Experte für Verhaltensökonomik, die Alarmglocken schrillen lässt.

«Es ist wie damals bei der Dotcom-Blase, als sich nur die wenigsten ernsthaft mit der Materie der Tech-Unternehmen auskannten, sich aber jeder fragte: Warum bin ich nicht auch dabei?» Goldberg glaubt, dass es unter anderem Geschichten sind, von «dem einen Freund, der über Nacht reich geworden ist», die den Ausschlag geben. Für den Zuhörer bleibe das als Referenz im Gedächtnis hängen, genauso wie die Nachrichten über immer neue Kursexplosionen.

«Jeder Mensch nutzt solche Referenzpunkte», sagt Goldberg. Sie lösten einen Reiz aus, gegen den man sich schlicht nicht immer wehren könne. Damit einher gehe auch die Angst, etwas zu verpassen - in der Anlegerpsychologie oftmals als «FOMO» (fear of missing out) bezeichnet.

«Gier frisst Hirn»

Dass die Leute beim Bitcoin momentan durchaus risikofreudig sind, zeigen die «Cryptocurrency»-Umfragen, die das Beratungsunternehmen Sentix seit September wöchentlich durchführt. Dabei wird nicht nur die aktuelle Stimmung rund um die bekannteste aller Internetwährungen erfasst, sondern auch der «strategische Bias», also das, was die Leute dem Bitcoin mittelfristig an Wert zuschreiben.

«Der Bias reflektiert die Weisheit der vielen», beschreibt es Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. Bauchschmerzen bereitet ihm die zunehmende Diskrepanz zwischen den Stimmungswerten, die derzeit immer weiter ansteigen, und dem sinkenden Bias. «Die Emotionen überdecken hierbei das Wissen», resümiert Hübner. «Man könnte auch sagen: Gier frisst Hirn.»

Von Banken und Ökonomen über Regulierer bis hin zu Politikern wird gefühlt stündlich und weltweit auf die Gefahr der Überhitzung hingewiesen. Auf der anderen Seite wird argumentiert, es sei schon seit Jahren immer wieder vor einem Crash gewarnt worden - der Rekordjagd des Bitcoin habe dies aber keinen Abbruch getan.

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